Der nächste Joker-Einsatz für Victor Boniface beim SV Werder Bremen: Wann ist der Angreifer bereit für den ersten Startelfeinsatz?
Werder-Angreifer weiter nicht in Top-Zustand
Elf Ballkontakte bei einer 30-minütigen Einsatzzeit plus Nachspielzeit stellten am Freitagabend keinen sonderlich eindrucksvollen Leistungsnachweis von Victor Boniface dar. Der Angreifer reihte sich damit allerdings lediglich ein in jene Riege Bremer Offensivspieler, die bei der 0:4-Auswärtsniederlage beim FC Bayern so gar keine Wirkung erzielten.
Egal, ob Justin Njinmah, Samuel Mbangula, Cameron Puertas oder Romano Schmid -Aktionen, die man in der Allianz Arena als wirklich gelungen bezeichnen konnte, waren absolute Mangelware. Da sorgte immerhin Boniface für einen Lichtblick, als er in Minute 85 den Ball zum vermeintlichen 1:3-Anschlusstreffer im linken Toreck versenkte – aus einer Abseitsstellung heraus jedoch. Joshua Kimmich konnte angesichts seines Abspielfehlers aufatmen.
Boniface: Qualitäten als Abschlussspieler
Einen „halben Meter“ hatte Clemens Fritz letztlich als verhängnisvoll dafür ausgemacht, dass das Zuspiel von Marco Grüll abgepfiffen werden musste: „Schade, ich hätte mich für ihn gefreut“, sagte der Werder-Sportchef über Boniface und äußerte anschließend seine Einschätzung, dass „man schon merkt“, dass der 24-Jährige „immer besser in den Tritt“ kommen würde.
Tatsächlich wirkte der Nigerianer wie zuletzt gegen Freiburg jedoch nach wie vor kaum eingebunden ins Bremer Spiel, das in München aber ganz generell an allen Ecken und Enden fußballerisch krankte. Insofern konnte Boniface zumindest unterstreichen, dass er seine Qualitäten als Abschlussspieler einbringen kann – auch aus dem völligen Nichts also.
Nicht austrainiert? Steffen: „Er weiß das auch“
„Er hat sein Tor gemacht, es war leider Abseits“, befand zugleich Cheftrainer Horst Steffen, „aber diese Themen wird er immer wieder reinbringen.“ Und dann sagte der 56-Jährige noch etwas, was die freilich nach wie vor mit der Leihverpflichtung verbundenen großen Hoffnungen der Bremer zum Ausdruck brachte: „Es ist klar: Wir brauchen ihn und müssen ihn in die Verfassung bringen, dass er top ist.“
Bislang hat der Angreifer diesen Eindruck weder bei seinen Joker-Einsätzen, noch in den Einheiten am Osterdeich vollends vermitteln können: Boniface gilt weiterhin als nicht austrainiert – und damit nicht in jenem Top-Zustand, der auch bei Werder vorausgesetzt wird, um zu performen: „Da ist er meiner Ansicht nach aktuell eben noch nicht“, so Steffen. „Dementsprechend arbeiten wir weiter daran. Wir sind ganz fein damit – und er weiß das auch.“
Ein erster Startelfeinsatz dürfte also noch auf sich warten lassen. Oder? „Jetzt warten wir erstmal ab, wie die anderen Jungs aus dem Spiel herausgekommen sind und sie sich präsentieren“, erklärte der Werder-Coach: „Und dann gucke ich mir die Trainingswoche an …“

