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Blessin: „Das wird nicht zum Genießen sein“

Heimspiele des FC St. Pauli gegen den großen FC Bayern werden in den Erinnerungen der Hamburger gern glorifiziert, weil die Gedanken bevorzugt dem Weltpokalsiegerbesieger-Abend von 2002 gelten (2:1). Das letzte Duell am Millerntor, 2011, endete 1:8. Vielleicht auch deshalb warnt Alexander Blessin.

Klare Botschaften vor dem Duell mit dem FC Bayern

St. Paulis amtierender Trainer hält nur wenig davon, zu viel an den Triumph vor über 22 Jahren zu erinnern, Blessin neigt auch nicht dazu, seinen Profis vor der Partie gegen den Branchenprimus ins Stammbuch zu schreiben, den Samstagnachmittag zu genießen. „Ich will nicht sagen, die Jungs sollen reingehen und das Spiel genießen. Das wird nicht zum Genießen sein. Wir müssen an unser Maximum gehen.“

Den ganz großen Druck indes sieht er vor dem ungleichen Kräftemessen auch nicht: „Wenn man als so klarer Außenseiter reingeht, hat man nichts zu verlieren. Auch deswegen war es wichtig, dass wir das letzte Spiel in Hoffenheim gewonnen haben, um den Druck wegzunehmen.“

Durch das 2:0 beim Tabellennachbarn am vergangenen Wochenende hat sich der Aufsteiger eine Ausgangslage erarbeitet, durch die er auch nach dem Spiel gegen die Münchner nicht entscheidend in der Tabelle zurückfallen wird. Den Eindruck, dass er schon im Vorfeld die weiße Fahne hisst, will der 51-jährige Fußballlehrer dennoch nicht erwecken.

Unter seiner Regie hat sich St. Paulis im Vorjahr auf Ballbesitz ausgerichtete Mannschaft zu einer Elf entwickelt, die inzwischen auch aus wenig Ballbesitz viel machen kann. Der Beleg: Bei den beiden bislang einzigen Saisonsiegen in Freiburg (3:0) und nun Hoffenheim lag die Ballbesitzquote bei 27 und 32 Prozent – viel mehr dürften die Kiez-Kicker das Spielgerät auch am Samstag kaum haben. „Wenn man die Spiele des FC Bayern sieht“, analysiert Blessin, „dann gibt es nicht viel Zeit zum Durchschnaufen oder für Entlastung.“

Wahl „würde auch ein 0:0 nehmen“

Der Coach sagt aber auch klar: „Wir werden nicht in Ehrfurcht erstarren. Wenn sie mal Ballverluste haben, dann stehen sie sehr hoch. Wir wollen ihnen das Leben schwer machen. Deshalb ist es für mich als Trainer zwar wichtig, auf die Stärken der Bayern hinzuweisen, aber meinen Spielern auch aufzuzeigen, wo sie Probleme haben könnten.“

Ein offensichtliches St. Pauli-Problem ist der Fakt, dass am heimischen Millerntor noch kein Tor erzielt wurde. Blessin versichert: „Wir haben das in der Gruppe noch nie angesprochen. Natürlich brennen wir auch, das erste Heimtor zu erzielen, aber das ist kein Thema, über das wir ständig reden.“

Verteidiger Hauke Wahl hat bereits zum Wochenanfang erklärt, dass er unter bestimmten Voraussetzungen gegen die Bayern sogar ganz gern auf das erste „Millern-Tor“ verzichten würde. „Ein 0:0 würde ich auch nehmen.“

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