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Bayers Trainersuche: Warum Rolfes auf Zeit spielt

Nach der Beurlaubung von Erik ten Hag läuft die Trainersuche bei Bayer 04 auf Hochtouren. Dass Geschäftsführer Simon Rolfes weder den Zeitpunkt der Verpflichtung noch das Profil genau benennt, hat gute Gründe.

Keine endgültige Lösung bis zum Frankfurt-Spiel?

Nach der Trainer-Entlassung ist vor der Trainer-Verpflichtung – das wusste zwar nicht der gute Sepp Herberger. Doch nicht erst mit Beurlaubung von Erik ten Hag befindet sich Bayer 04 auf Trainersuche. Im Idealfall soll der Neue schon am Freitag nächster Woche beim Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt in der BayArena auf der Bank sitzen. Sicher ist dies aber nicht.

Dauerhaft wird es keine interne Lösung geben

Am Montag haben ten Hags Assistenten, Andries Ulderink und Rogier Meijer, die beide schon als Cheftrainer gewirkt haben, die Trainingsarbeit übernommen. „Das Trainerteam ist erstmal weiter da, bis wir die finale Lösung haben, wie wir dann in die nächste Periode gehen nach der Länderspielpause“, erklärte Rolfes. Nach der Länderspielpause – ein erstes Hinweis, dass die Trainersuche dauern könnte? Sicherlich aber ein legitimes Zeitspiel des Managers, der sich keinen Druck aufbauen möchte, indem er eine Frist setzt, bis zu der der Neue da sein muss.

Sicher ist, dass keiner der beiden Assistenten zur Dauerlösung wird. Gleiches gilt auch für den intern hoch geschätzten, aber noch sehr jungen U-19-Trainer Sergi Runge (31). Auch wenn Rolfes sich nach außen alle Türen offen lässt, wenn er sagt: „Wir bewerten natürlich interne Lösungen genauso wie externe. Bei vielen Stellen im Sport oder im Scouting besetzen wir häufig intern. Beim Trainer ist das nicht immer so der Fall. Grundsätzlich bewerten wir beide Situationen. Die Frage ist: Was ist jetzt wichtig für die Mannschaft? Was ist wichtig für den Verein? Für die nächste Zeit?“

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Ulderink/Meijer in Frankfurt coachen

Das Frankfurt-Spiel als Frist umgeht der 43-Jährige. Ob bis dahin der Ten-Hag-Nachfolger feststehe? „Wir werden auf jeden Fall eine klare Lösung haben, wie wir reingehen“, sagt er, „das kann eine interne oder externe Lösung sein. Wir werden auf jeden Fall eine klare Meinung bis zum Frankfurt-Spiel haben und versuchen, uns in dieser Woche konkreter eine Meinung zu bilden.“ Es ist also nicht komplett ausgeschlossen, dass das Duo Ulderink/Meijer in Frankfurt die Mannschaft anleiten wird.

Das Ziel ist natürlich ein anderes. Doch die Auswahl an passenden und derzeit auf dem Markt frei verfügbaren Kandidaten ist sehr begrenzt. Lässt sich eine solche Lösung nicht umsetzen, würde sich Bayer spätestens auch mit unter Vertrag stehenden Trainern konkret auseinandersetzen.

„Während der Saison ist es erstmal unüblich, dass Trainer wechseln.“ (Simon Rolfes)

Auch dies schloss Rolfes nicht aus, wenn man genau hinhörte. „Während der Saison ist es erstmal unüblich, dass Trainer wechseln“, sagte der Geschäftsführer, „das ist klar.“ Unüblich, aber eben auch nicht ausgeschlossen, wie schon etliche Beispiele gezeigt haben. Doch dann könnte sich das Thema allein schon wegen möglicher Ablöseverhandlungen ziehen. Weshalb Rolfes‘ Zeitspiel durchaus clever ist.

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