Die Bilanz dieser Bayern-Saison muss zweigeteilt ausfallen: Positiv mit dem souveränen Gewinn der Deutschen Meisterschaft, negativ in den Pokalwettbewerben. Joshua Kimmich stimmt in seinem FCB-Zeugnis zu.
Bundesliga „sehr gut“
„Ich hoffe, er muss noch einmal ein Foto-Shooting machen“, sagte Joshua Kimmich mit Blick auf das Bild, das Thomas Müller zu seinem Abschied vom FC Bayern geschenkt bekam. Es zeigt alle Trophäen, die Müller in seiner grandiosen Karriere gewonnen hat. Was Kimmich damit meint: Eine könnte noch folgen mit dem Gewinn der Klub-WM in den USA, die Mitte Juni Premiere in diesem Format feiert. Und nichts anderes hat sich der FC Bayern zum Ziel gesetzt.
Auf die Frage, welche Note er der Bayern-Saison gäbe, antwortete der 30-Jährige deshalb reflexartig: „Die ist ja noch nicht vorbei.“ Dieses neue Turnier hat Kimmich, haben die Bayern also konkret im Kopf, auch wenn aktuell noch unklar ist, mit welchem Kader die Bayern anreisen, welche Motivation die anderen Großklubs an den Tag legen. Zukunft, doch wie bewertet Kimmich das bislang 2024/25 Geleistete?
„Die Meisterschaft war sehr souverän. Wir hatten zwei, drei Spiele, in denen wir hintenraus unnötig Tore kassiert haben“, ordnete er die Bilanz in der Bundesliga ein, verwies dabei auf das 3:3 in Frankfurt in der Hinrunde und das 3:3 in Leipzig vor gut einer Woche. Dennoch könne man der Mannschaft aufgrund dieses Titelgewinns ein „sehr gut“ ins Zeugnis schreiben. Mit Blick auf die Fakten mag man nicht widersprechen, seit Spieltag drei thront der FCB an der Tabellenspitze.
Champions League versaut das Zeugnis
Die Liga allein zählt in München jedoch nicht, deshalb folgt die Abstufung im Zeugnis: „In der Champions League war es unabhängig vom Ausscheiden keine gute Leistung von uns, weil wir nicht konstant genug waren. Wir haben auch in der Ligaphase zu viele Spiele verloren, müssen uns da definitiv verbessern“, übte Kimmich Selbstkritik mit Blick auf insgesamt vier Auswärtsniederlagen, das zittrige Weiterkommen gegen Celtic Glasgow und das, wenn auch unglückliche, Aus gegen Inter Mailand im Viertelfinale.
Differenziert darf man sehr wohl den nationalen Cup bewerten, das tut auch Kimmich: „Im DFB-Pokal gegen Leverkusen war es eher unglücklich, weil wir nach zwölf Minuten in Unterzahl waren“, erinnert er an das 0:1, bei dem Manuel Neuer früh die Rote Karte sah und Harry Kane verletzt fehlte. Die Dominanz zu Zehnt nützte den Bayern nichts, es zählte das nackte Ergebnis.
Kimmichs Fazit daher: „Ich würde uns eine solide drei geben. Vor allem, wenn man sieht, wo wir herkommen.“ Damit bezog er sich auf die titellose Vorsaison unter Thomas Tuchel. Klar ist aber auch: Die Meisterschaft kann nur der Anfang gewesen sein, der FCB muss künftig endlich wieder in den Cup-Wettbewerben weiterkommen, ein Finale erreichte er zuletzt 2020. Die Klub-WM wäre der passende Beginn.
