Auswärts bleibt dem 1. FC Heidenheim weiterhin das nötige Quäntchen Glück fern. Seit sieben Bundesliga-Auswärtsspielen warten die Ostälbler nunmehr auf einen Dreier. Beim 1:2 in Augsburg fehlte dafür nicht viel.
„Jedes Spiel als Endspiel“
Mit enttäuschten Gesichtern verließen die Akteure um Kapitän Patrick Mainka und Trainer Frank Schmidt den Rasen in der Augsburger WWK-Arena. Unmittelbar zuvor unterlagen die Heidenheimer trotz einer – insbesondere in der zweiten Hälfte – vernünftigen Leistung mit 1:2, die sechste Auswärtsniederlage aus den letzten sieben Spielen.
„Müssen zwingend 2:1 in Führung gehen“
„Ich freue mich richtig, dass wir das Spiel verloren haben … Wie soll ich mich fühlen?“ reagierte Heidenheims Trainer am Sky-Mikrofon etwas süffisant auf die Frage des Reporters nach seiner Gefühlslage. „Wir machen ein gutes Auswärtsspiel“, befand Schmidt, der „auch in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel“ mit einem leichten Chancenplus für seine Elf gesehen habe. „Wir kriegen mit der Halbzeit dann das 0:1, spielen eine klasse zweite Hälfte, haben uns das 1:1 mehr als verdient und sind drauf und dran, das Spiel zu drehen, zu gewinnen und mit der letzten Aktion verlieren wir es. Wie soll ich mich da fühlen?“
Seiner Elf attestierte er, „alles gegeben“ und eine „gute, stabile Leistung“ gezeigt zu haben. „Wir haben so viele Möglichkeiten gehabt und wenn man so verliert … bitterer geht es ja gar nicht.“ Dabei rückten nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Mainka, nach dem laut dem Torschützen „das Momentum eigentlich auf unserer Seite“ war, insbesondere die Chance von Sirlord Conteh und Leonardo Scienza in den Fokus Schmidts, als diese teils frei auf den gegnerischen Keeper Finn Dahmen zuliefen. „Da müssen wir zwingend 2:1 in Führung gehen.“
„Woche für Woche die Chance, das Momentum zu drehen“
Noch ärgerlicher aus Sicht des FCH war schließlich, dass kurz vor dem Ende erst eine abgefälschte Flanke an den Innenpfosten prallte und wenig später eine „auch gut getretene“ Ecke zum 2:1 führte, was für Mainka zu dem Entschluss führte, momentan „nicht das Glück auf unserer Seite“ zu haben. Insgesamt sei es aus seiner Sicht „kein schönes Spiel mit wenig Highlights“ gewesen, das „dann am Ende über Standards entschieden“ wird. Schließlich fielen alle drei Treffer nach ruhendem Ball.
Fakt ist nun mal: Heidenheim bleibt Tabellen-16. und somit in Abstiegsgefahr. Das Abtstiegsgespenst geistert beim amtierenden Conference-League-Teilnehmer aber noch nicht herum, wie Mainka erklärt. „Abstiegsangst wäre auf jeden Fall komplett falsch. Wir zeigen eigentlich oft genug, dass wir konkurrenzfähig sind.“ Vielmehr sei es von Anfang der Saison an klar gewesen, „dass es eine schwierige Saison wird. Es gibt aber Woche für Woche die Chance, das Momentum zu drehen. […] So müssen wir in den Rest der Saison gehen, jedes Spiel als Endspiel angehen.“ Angefangen mit dem Heimspiel gegen den BVB in der kommenden Woche (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), der sich ebenso in einer Krise befindet.