Eine langfristige Lösung möchte Manuel Baum nicht mehr werden, kurzfristig soll der Interimstrainer den FC Augsburg nach dem Aus für Sandro Wagner stabilisieren. Schon am Samstag gegen Bayer Leverkusen.
Rückkehr als FCA-Trainer
Ziemlich genau neun Jahre ist es her, dass Manuel Baum erstmals den FC Augsburg als Trainer übernommen hat. Damals wurden fast zweieinhalb Jahre draus, doch dieses Szenario schließt der 46-Jährige nun aus. „Grundvoraussetzung war, dass ich wieder in meinen Job als Leiter Entwicklung und Fußballinnovation zurückkehren kann. Ich fühle mich in dem Job total wohl, das muss man nicht zwingend aufs Spiel setzen“, sagte Baum am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen.
Seit Sommer hat sich Baum mit Themen – wie einer Spielidentität oder der engeren Verzahnung zwischen Nachwuchsabteilung und Profis – beschäftigt. Mittel- bis langfristige Entwicklungen, weg vom Tagesgeschäft. Um das geht es nun aber in den drei Spielen bis Weihnachten. Baums Auftrag: Die Mannschaft stabilisieren und möglichst punkten, um nicht weiter in den Abstiegsstrudel gezogen zu werden.
„Ich möchte mir nicht in die Karten schauen lassen“, hielt er sich bei der Frage zu Änderungen bei System und Personal bedeckt. Baum antwortete lieber grundsätzlicher: „Es geht darum, wie wir Sicherheit und Stabilität reinbekommen.“ Sein Motto: „Keep it simple“, halte es einfach. Er wolle sich mit dem Team kleine Etappenziele für die Partie setzen, ein, zwei, drei Zweikämpfe für die Sicherheit gewinnen, gegenseitige Unterstützung, eng zusammenstehen.
Dahmen bleibt die Nummer 1
Generell gehe es darum, das passende System für die Spieler zu finden. Und von denen bekommt jeder seine Chance. „Es liegt an den Spielern, Hoffnung müssen sie sich selber geben, in dem sie unter der Woche Leistung bringen. Darauf haben sie maximalen Einfluss.“ Baum kann fast aus dem kompletten Aufgebot wählen, es fehlen nur der verletzte Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und Ismael Gharbi, der mit der Nationalmannschaft Tunesiens unterwegs ist.
Immerhin verriet Baum, dass der zuletzt schwächelnde Finn Dahmen die Nummer 1 bleibt. „Ich war selber Torwart und weiß, wie selbstkritisch er ist. Ein Torwart braucht Sicherheit, die geben wir ihm.“ Eine nachvollziehbare Entscheidung, weil auch Nediljko Labrovic seit seiner Ankunft im Sommer 2024 nicht vollends überzeugt hat.
„Ich liebe Herausforderungen“
Auch wenn Baum nur eine kurzfristige Lösung ist und sein will, lebt er in der Rolle auf: „Irgendwie fühlt es sich geil an. Ich finde es richtig cool, wieder hier zu sitzen“, sagte er während der PK, „die ersten Tage haben mir riesigen Spaß gemacht.“
Den neuen Cheftrainer zu suchen sei Aufgabe von Geschäftsführer Michael Ströll und Sportdirektor Benni Weber. Seine Aufgabe lautet: Eine gute Leistung aus dem Team gegen Leverkusen zu kitzeln. Baum kämpferisch: „Ich liebe Herausforderungen.“

