Nach dem kräfteraubenden Spiel in Paris geht es für die Bayern bei Union Berlin weiter. Und Vincent Kompany muss einmal mehr Lösungen finden.
Bayerns Optionen nach dem Marathon in Paris
Joshua Kimmich sollte man lieber nicht fragen, ob er im nächsten Spiel wieder von Anfang an auf dem Feld stehen möchte. Völlig egal, wie anstrengend die vorangegangen 90 Minuten gerade waren. Ein knappes und doch sehr deutliches „Ja“ antwortete Bayerns Mittelfeldspieler am späten Dienstagabend in Paris auf die Frage, ob er traurig wäre, wenn er am Samstag beim Auswärtsspiel in Berlin nicht in der Startelf stünde. Ein Lächeln war dabei nicht zu erkennen.
Kimmich will immer spielen, er darf es nur nicht. Zweimal hatte Vincent Kompany seinen Sechser in dieser Saison schon draußen gelassen, was bei Kimmich zwar auf Verständnis, aber wenig Gegenliebe stieß. Auch er muss mit den Kräften haushalten, erst recht nach einem Marathon wie beim 2:1 in Paris, bei dem gleich mehrere Münchner Spieler Krämpfe signalisierten und am Ende völlig erschöpft waren.
Kompany muss einmal mehr die Balance finden zwischen Rotation und maximaler Überzeugung. Am vergangenen Wochenende hatte er mit seiner vermeintlichen B-Elf selbst den Gegner Bayer Leverkusen überrascht und trotzdem beherrscht, am Samstag in Berlin werden von jeder Mannschaft wieder einige zum Zug kommen.
Luis Diaz und Gnabry sollten ausgeruht genug für Union sein
Luis Diaz dürfte nach seiner Roten Karte in Paris eigentlich ausgeruht genug sein, Serge Gnabry musste aus taktischen Gründen ebenfalls zur Pause in der Kabine bleiben und kann dementsprechend an der Alten Försterei wieder von Beginn an auflaufen. Lennart Karl wird eine Option für Michael Olise sein, Nicolas Jackson für Harry Kane.
Und im Mittelfeld spricht vieles für Leon Goretzka, aber wohl eher anstelle von Aleksandar Pavlovic statt für Fast-immer-Spieler Kimmich, der überrascht ist, dass der kleine Kader eher ein Vor- als ein Nachteil zu sein scheint: „Das hätte ich jetzt vor der Saison wahrscheinlich nicht gesagt, aber es hilft uns. Jeder kennt seine Rolle, jeder ist sehr wichtig. Gerade als Trainer sagt man vor der Saison immer: ‚Jeder Spieler ist wichtig, jeder kriegt seinen Moment.‘ In dieser Saison ist es wirklich so, dass jeder Spieler wichtig ist und jeder auch schon mehrmals von Anfang an gespielt hat. Das schweißt eine Gruppe zusammen.“
Voller wird es bald trotzdem wieder auf dem Trainingsplatz. Hiroki Ito (Mittelfußbruch) hat vor der Abreise bereits wieder Teile des Mannschaftstrainings absolviert, Alphonso Davies (Kreuzbandriss) will dort nach der Länderspielpause wieder mitmischen. Und bei Jamal Musiala (Wadenbeinbruch) hofft Sportvorstand Max Eberl, dass es vielleicht sogar im Dezember noch zu einem Einsatz reicht.

