Noah Atubolu stand gegen Holstein Kiel mehrfach im Blickpunkt. Sein Kapitän Christian Günter kritisierte vor allem die Freiburger Schlussphase.
Günter mahnt und erklärt sein Tor
Es hätte ein ganz bitterer Auftakt ins neue Jahr für Noah Atubolu werden können. Unmittelbar nach dem Anstoß schoss der Keeper weit außerhalb seines Strafraums Phil Harres an. Der Ball prallte in Richtung Tor, Atubolu gewann aber das Sprintduell mit dem Kieler Angreifer und wischte die Kugel nach einem Hechtsprung kurz vor der Torlinie noch zur Ecke.
„Wir haben unsere Taktik beim Anstoß. Das hat heute wegen mir nicht geklappt. Da muss ich mich entschuldigen bei der Mannschaft, weil ich da glaube ich jedem im Stadion einen kurzen Schreck eingejagt habe“, blickte der 22-Jährige am Sky-Mikrofon auf die Szene zurück.
Auch danach offenbarte Atubolu immer wieder Unsicherheiten mit dem Ball am Fuß. „Allgemein habe ich heute mit dem Fuß kein gutes Spiel gemacht“, gab sich der Keeper selbstkritisch: „Es hat wenig geklappt mit dem Ball und dann bin ich auf die langen Bälle gegangen, weil die sehr aggressiv angelaufen sind.“
Das Spiel nimmt eine Wendung
Allzu viel hatte Atubolu aber gegen den Aufsteiger zunächst gar nicht zu tun, das änderte sich dann in der Schlussphase. Dort hatten die Kieler durch einen Doppelpack von Phil Harres (jeweils Abstauber) auf 2:3 verkürzt und als Joker Fiete Arp in der ersten Minute der Nachspielzeit alleine auf Atubolu zulief, das 3:3 vor Augen. Die Chance auf Wiedergutmachung für den Freiburger Keeper. Eine starke Fußabwehr später stand der erste Erfolg im Jahr 2025 fest.
„Ich wollte es dann wiedergutmachen, die anderen beiden Gegentore halte ich auch und dann ist es unglücklich, dass die in der Mitte so frei sind. Mit der Aktion habe ich mich entschuldigt bei der Mannschaft“, freute sich Atubolu.
Günters Kritik
Dass es in der Nachspielzeit nach einem Drei-Tore-Vorsprung dann doch auf den Keeper ankommt, lag auch an einem Freiburger Leistungseinbruch ab der 85. Minute, welcher dem Sport-Club noch enorme Schwierigkeiten bereitete. „Weil wir es einfach nicht gut verteidigen, wir lassen uns hinten reindrücken hatten dann keine Ordnung mehr“, versuchte Cristian Günter eine Erkläung zu liefern und mahnte: „Es ist jetzt schon das dritte Heimspiel, in dem wir ganz klar führen und den Gegner wieder kommen lassen. Das sollte uns nicht passieren.“
War Günters Tor gewollt?
Günter selbst hatte zuvor mitgeholfen, den Vorsprung herauszuschießen. Dass sein Freistoß direkt im Tor einschlug, war dabei gar nicht unbedingt so gewollt, wie der Kapitän verriet: „Ich bin ein ehrlicher Mensch. Ich wollte ihn tatsächlich Richtung Tor, aber so, dass ihn von den Jungs einer erwischen kann. Dann darf er gerne auch mal so reinfliegen, da habe ich kein Problem mit.“
Und weil in der Nachspielzeit Arps Abschluss nicht reinging, mischt der Sport-Club weiter kräftig mit im Rennen um die internationalen Plätze. Damit das auch nach den kommenden beiden Spielen in Frankfurt (Dienstag, 20.30 Uhr) und Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr) so ist, setzt Günter auf den Lerneffekt: „Wenn wir jede Woche das wie die ersten 85 Minuten auf den Platz bringen, sind wir ein sehr unangenehmer Gegner und können es diese Woche gegen die zwei Mannschaften auch beweisen. Aber da dürfen wir nicht das zeigen, wie die letzten acht Minuten.“