Unter womöglich mehreren Mainzer Matchwinnern in Gladbach war Nadiem Amiri der größte. Hinterher glänzte der ehemalige Leverkusener auch am Mikrofon.
Lust auf die Königsklasse
Sein Gesicht steht gerade wohl wie kein anderes für die Unvermeidlichkeit – und vielleicht auch für die Unwiderstehlichkeit – des FSV Mainz 05. Und dieses Gesicht strahlte nach dem 3:1-Sieg in Mönchengladbach bis über beide Ohren. „Unglaublich, was hier gerade abgeht“, freute sich ein sichtlich stolzer Nadiem Amiri bei DAZN, nachdem er gerade vom Feiern mit den mitgereisten Mainzer Fans gekommen war.
Der Mainzer Mittelfeldmotor hatte mit seinem 18-Meter-Schuss zum 3:1 just in den Minuten für klare Verhältnisse gesorgt, in denen die Gladbacher nach ihrem Anschlusstreffer noch mal richtig aufgekommen waren und zurückzukommen drohten. Das machte der ehemalige Leverkusener, der die Werkself mitten in der Meistersaison verlassen hatte, aber nicht zum Thema.
Stattdessen konnte Amiri gar nicht aufhören, die Mainzer Trainingswoche zu loben. „Es fängt unter der Woche an. Das ist ein Ergebnis der Woche. Die Woche war im Training wieder überragend“, so der 28-Jährige, während er mit dem Strahlen gar nicht aufhören konnte. Wie der FSV nach dem Seitenwechsel auch nicht aufhören konnte, die Tugenden aus der tollen Trainingswoche umzusetzen.
„Was wir danach abgeliefert haben, mit dem Ball, gegen den Ball, wie konzentriert, wie erwachsen …“ – Amiris Zufriedenheit fand sich auch im Funkeln seiner Augen wieder. Und war übrigens vollkommen angemessen, während der Fokus auf die entscheidenden Dinge auch nicht verloren ging. „Am Anfang hatten wir zu leichte Ballverluste, haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht“, bemängelte Amiri. Doch ab einem gewissen Punkt stellten die Mainzer sie ab.
Ab einem gewissen Punkt, und der ist spätestens durch den zumindest vorübergehenden Sprung auf Rang drei erreicht, ereilt den FSV auch das Thema Königsklasse. „Welcher Fußballer hat keine Lust auf die Champions League?“, entgegnete der funkelnde und strahlende Amiri auf die obligatorische Journalisten-Frage. Auch wenn er in diese Richtung an sich „gar nicht groß reden“ wolle.
Beim Thema Bundesliga verhält sich das anders. Weil sich der FSV Mainz 05 dort weiterhin ziemlich anders verhält, als viele das vor wenigen Monaten noch gedacht hätten. „Wir stehen zu Recht da, wo wir stehen“, formulierte Amiri ganz ernst. „Und das weiß inzwischen auch jeder.“ Schlechter als Platz 4 wird es auch über dieses Wochenende hinaus nicht sein.