Am Dienstag wurde in Italien der Eindruck erweckt, ein Wechsel von Comos Trainer Cesc Fabregas zu Bayer 04 wäre vom Tisch. Doch weder Klub noch Trainer bekräftigen dies öffentlich. Leverkusen und auch Leipzig sind nicht hoffnungslos, was den Zuschlag des Spaniers betrifft.
Auch Leipzig sieht sich gut im Rennen
Bayer 04 arbeitet weiter mit Hochdruck an der Nachfolgeregelung für Xabi Alonso, der nach Saisonende zu Real Madrid wechseln wird. Bei den beiden Top-Favoriten, Cesc Fabregas und der Niederländer Erik ten Hag (55, zuletzt Manchester United), fokussiert sich das Werben weiterhin auf den bei Como 1907 unter Vertrag stehenden Spanier. Doch die jüngste Meldungen sorgten auf den ersten Blick für den Eindruck, dass das Unterfangen scheitern könnte.
So berichteten Fabrizio Romano und Gianluca di Marzio am Dienstag, dass Como 1907 dem Bundesligisten erklärt habe, dass die Norditaliener planen, weiter ihren Weg mit Fabregas als Trainer zu gehen. Da es zudem hieß, dass der 38-Jährige nie kurz davor gestanden habe, Como zu verlassen, wurde dies als Absage von Como und Fabregas an Bayer 04 interpretiert.
Ohne das Go von Fabregas hätte Bayer keinen Vorstoß bei Como unternommen
Doch dafür muss Fabregas gegenüber den Leverkusenern zumindest seine Bereitschaft oder gar seine feste Absicht erklärt haben, zum Werksklub zu wechseln. Denn sonst hätte Bayer bei den Italienern nicht die Anfrage gestellt, den beim Serie-A-Aufsteiger noch bis 2028 unter Vertrag stehenden Trainer aus seinem Kontrakt herauskaufen zu wollen. Ohne das „Go“ von Fabregas hätte Bayer den Vorstoß nämlich erst gar nicht unternommen – und folglich auch nicht die abweisende Antwort Comos erhalten können.
Irgendwo besteht also eine logische Unwucht in diesen Nachrichten.
Und da sich auch der ebenfalls an Fabregas interessierte Leverkusener Liga-Konkurrent RB Leipzig weiterhin in einer guten Position beim Werben um den früheren Weltklasse-Mittelfeldmann sieht, kann Letzterer den Sachsen genauso wenig abgesagt haben. Dafür spricht auch, dass sich weder Como noch Fabregas zu der Causa zu Wort meldeten, um sie vom definitiv Tisch zu wischen.
Weder Como noch Fabregas bestätigen die Fortsetzung der Zusammenarbeit
Hätten die quasi identischen Nachrichten der beiden Transferexperten, die als Absage auch von Fabregas an Bayer 04 interpretiert wurden, so endgültigen Charakter, wie ihnen zugeordnet wurde, hätten Klub und Trainer die aus Comos Sicht frohe Botschaft PR-mäßig groß verkaufen können. Doch weder Como noch Fabregas äußersten sich zu diesem Thema bislang öffentlich. Was zu erwarten gewesen wäre, wenn beide Seiten definitiv beschlossen hätten, die Zusammenarbeit fortzusetzen.
So berichtete The Athletic am Mittwoch deutlich weniger absolut, Como erwarte, dass Cesc Fabregas für eine weitere Saison bleibe. Anders als die beiden Transferexperten suggeriert das Medium aber nicht, dass Fabregas keinerlei Interesse an einem Wechsel habe. Was soviel heißt, dass sich Como zwar gegen einen Abgang stemmt, Fabregas aber dazu durchaus bereit wäre. Es wird also einiges an Verhandlungsgeschick gefragt sein, um den Wunschkandidaten bei seinem aktuellen Arbeitgeber loszueisen.
Dass Fabregas Anteilseigner bei Como ist, muss nicht hilfreich sein
Dies wird also nicht einfach werden. Und da es in Fabregas‘ Vertrag keine Ausstiegsklausel gibt, ist die Ablöse frei verhandelbar. Sodass sich der Tabellenzehnte der Serie A den Verlust teuer bezahlen lassen wird. Ob die Tatsache, dass Fabregas wie der frühere französische Weltstar Thierry Henry Anteilseigner bei den Norditalienern ist, sich dabei als hilfreich erweist, bleibt abzuwarten. Auch das Gegenteil ist denkbar. Der Poker dürfte kein schnelles Ende finden – zumindest kein aus Leverkusener Sicht positives.