Zu seinem Vorgänger Jeremie Frimpong stellt er ein Kontrastprogramm dar. Bei seinem Debüt für Bayer agiert Lucas Vazquez weniger spektakulär, aber nicht minder effektiv – und soll mit seiner Routine auf seine Kollegen abfärben.
Gutes Bayer-Debüt des Ex-Real-Profis
Der erste Blick auf die Statistik wies das Bundesliga-Debüt von Lucas Vazquez nicht als ein besonderes Spiel des 34-jährigen Spaniers aus. Zwei Torschüsse, eine Torschussvorlage, eine Flanke – keine Bilanz, die für große Augen der Bewunderung sorgten, aber dennoch darf sein erster Auftritt in einer ersten Liga, die nicht La Liga heißt, als gelungen bezeichnet werden.
Vazquez hatte nicht den spektakulären, aber viele wichtige Momente
Hatte der rechte Schienenspieler zwar nicht den einen spektakulären, aber einige extrem wichtige Momenten, die für den Leverkusener Sieg entscheidend waren. So gewann Vazquez den Ball in der Entstehung vor dem 1:0, so dass Nathan Tella zu seinem Solo ansetzen konnte, das kurz vor dem Strafraum per Foul gestoppt wurde. Den Freistoß nutzte Alejandro Grimaldo zur frühen Führung.
Vor dem finalen 3:1 des Kunstschützen sorgte Vazquez selbst für den Freistoß, als ihn Frankfurts Arthur Theate kurz vor dem Strafraum zu Fall brachte. Dazu kamen noch zwei gute Steckpässe und eine Zweikampfquote von 71 Prozent. Der Spanier gewann fünf seiner sieben Duelle.
„Wie er in Zweikämpfe geht und Fouls bekommt, bringt er eine Abgezocktheit mit, die auch die anderen Jungs mitnimmt.“ (Simon Rolfes)
„Von seiner Art und Weise, wie er in Zweikämpfe geht und Fouls bekommt, bringt er eine Abgezocktheit mit, die auch die anderen Jungs mitnimmt“, urteilt Geschäftsführer Simon Rolfes, der zudem Vazquez‘ Seriosität hervorhebt: „Er weiß, wo man besser keinen Fehler machen darf.“ Bis auf einen Ballverlust in der zweiten Hälfte, als er die Kugel in der Vorwärtsbewegung direkt nach hinten ablegen wollte und nicht voll traf, leistete er sich keine Auffälligkeiten dieser Art.
Die geballte Routine aus den vielen Jahren bei Real Madrid mit unzähligen Titeln soll Bayer in dieser Saison gut tun. „Er hat clever gespielt, auch wie er sich mit Nathan (Tella, Anm. d., Red.) abgestimmt hat“, lobt Rolfes den Profi, der in Schlussphase nach der Einwechslung von (Rechts-)Verteidiger Axel Tape auf die halbrechte Position vorrückte, von der aus er den Freistoß zum 3:1 herausholte.
Trotz fehlender Vorbereitung lief Vazquez direkt die meisten Kilometer
Vazquez stellt mit seiner Art zu spielen ein klares Kontrastprogramm zu seinem Vorgänger Jeremie Frimpong dar, der im DSommer zum FC Liverpool wechselte. Einzig in Sachen Laufstärke gibt es Ähnlichkeiten. Spulte Vazquez doch trotz fehlender Vorbereitung und ohne jede Matchpraxis seit der Klub-WM 11,84 Kilometer ab. Nur Frankfurts Fares Chaibi konnte da mit demselben Wert mithalten.
Ein absoluter Highspeed-Außen wie Frimpong, der immer wieder das Eins-gegen-eins sucht, ist Vazquez jedoch nicht. Dafür aber sicherlich der spielerisch deutlich reifere Akteur als der Niederländer. Mit Frimpongs Abgang ist das große, offensichtliche Spektakel auf Bayers rechter Seite vorbei – Vazquez hingegen dürfte mehr mit den Feinheiten des Spiel punkten.