Lazar Jovanovic will sich beim VfB Stuttgart in einer europäischen Topliga etablieren – auch mithilfe seines Vaters, dem das in der Premier League einst nicht gelang.
Prominenter Vater
Man habe ihn schon lange beobachtet, erklärte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth, als der VfB Stuttgart am Dienstag die Verpflichtung von Lazar Jovanovic offiziell machte. Wie lange der 18-Jährige selbst schon vom schwäbischen Interesse wusste, ist unklar, er behauptet allerdings, von seinem neuen Arbeitgeber schon in der vergangenen Champions League „imponiert“ gewesen zu sein.
„Es waren viele starke Partien dabei“, erinnert sich Jovanovic auf der VfB-Website, „nur in Belgrad lief es für den VfB in eine völlig andere Richtung.“ Bei Roter Stern gingen die Stuttgarter mit 1:5 unter. Serbiens Rekordmeister hatte Jovanovic wenige Monate zuvor aus dessen Heimatstadt Novi Sad verpflichtet, ihn aber nicht für die Champions League gemeldet. Stattdessen trat der Linksfüßer in der Youth League an und bereitete unter anderem beim 1:1 gegen den VfB Belgrads Tor vor.
Nach einer erfolgreichen Rückrundenleihe zu OFK Belgrad, wo er Stammspieler war, fühlt sich Jovanovic jetzt bereit für den großen Sprung in die Bundesliga. „Ich freue mich auf das Abenteuer“, erklärt der Flügelstürmer, der seit Mai serbischer U-21-Nationalspieler ist. „Es ist ein Traum, hier spielen und sich weiterentwickeln zu dürfen.“
Sein Vater war einst daran gescheitert, sich in einer europäischen Top-5-Liga durchzusetzen. Milan Jovanovic, heute 44 Jahre alt, wechselte 2010 als einer der besten Spieler der belgischen Liga von Standard Lüttich zum FC Liverpool, schlug aber nach nur einem Jahr schon wieder die Gegenrichtung ein und schloss sich dem RSC Anderlecht an. Kurz vor seiner Unterschrift in Anfield schoss er Serbien bei der WM 2010 in einem seiner 44 Länderspiele noch zum sensationellen 1:0-Sieg gegen die deutsche Nationalelf.
„Mein Vater kommt in der ersten Zeit mit nach Deutschland“
In Deutschland ist der DFB-Schreck jetzt erstmal in anderer Rolle gefragt: als Chauffeur. „Mein Vater kommt in der ersten Zeit mit nach Deutschland, das wird mir die Eingewöhnung erleichtern“, verrät Lazar Jovanovic, der noch nicht selbst Auto fahren darf. „Somit kann mich mein Dad auch zu den Trainingseinheiten fahren.“ Als „wichtiger Ratgeber“ sei dieser ohnehin gefragt, nicht nur bei ihm: Lazars eineinhalb Jahre jüngerer Bruder Dusan spielt derzeit auch bei Roter Stern.
Beim VfB trauen sie ihrem Neuzugang mit der Rückennummer 45 die Bundesliga zu. Dazu will Jovanovic seine „Schnelligkeit nutzen und immer wieder Lösungen finden – sei es durch Dribblings, Laufwege oder das Passspiel“. Er wolle ein „möglichst kompletter Offensivspieler“ werden. Dann könnte es eines Tages auch etwas mit der Champions League werden, in der sein Vater zehnmal auflief und dreimal traf.

