Im Sommer dürften sich die Wege von Bayer 04 und Matej Kovar trennen. Seit seinem schlechten Spiel beim 0:3 in München war der Torhüter lange Zeit außen vor, der sich bei Bayer zur neuen Nummer 1 entwickeln sollte. Trainer Xabi Alonso erklärt, warum Kovar trotzdem im Endspurt mehr Einsatzzeit erhalten dürfte.
Tscheche war nach Bayern-Patzer lange außen vor
Die Planungen von Bayer 04 auf der Torhüterposition sind klar. Für die kommende Saison soll eine neue Nummer 1 kommen, nachdem sich Matej Kovar in seinen zwei Jahren in Leverkusen bislang nicht so entwickelt hat, dass er ab dem Sommer als klare Stammkraft einzustufen wäre. Im Gegenteil.
Seit dem 0:3 in München ist Kovar im Keeper-Ranking abgerutscht
Im Keeper-Ranking ist der tschechische Nationaltorhüter in den vergangenen Wochen klar hinter Routinier und Kapitän Lukas Hradecky zurückgestuft worden. Seit Kovars bitterem Auftritt (kicker-Note 5,5) bei der 0:3-Niederlage in München im Achtelfinale der Champions League musste der 25-Jährige auf der Ersatzbank schmoren, nachdem er zuvor noch regelmäßig zum Einsatz gekommen war.
Am Samstag gegen den FC Augsburg durfte Kovar (kicker-Note 4,5) aber mal wieder beginnen und machte nach der langen Spielpause keinen guten Eindruck, sah bei drei Flanken bzw. Ecken nicht gut aus. Dennoch darf der Keeper in der Schlussphase der Saison auf mehr Einsatzzeit hoffen.
„Nach der Niederlage in Bielefeld hatte ich das Gefühl, dass wir etwas mehr Stabilität brauchen.“ (Xabi Alonso)
„Er kann vielleicht von Anfang an spielen“, sagt Xabi Alonso vor dem Auswärtsspiel am Sonntag in Freiburg. Der Trainer erklärt seine jüngste Wahl von Hradecky als Nummer 1 so: „Nach der Niederlage in Bielefeld (1:2 im Halbfinale des DFB-Pokal, Anm. d. Red.), hatte ich das Gefühl, dass wir etwas mehr Stabilität brauchen, aber gerade ist es etwas anders.“
Sprich: Als Bayer noch eine realistische Restchance auf den Titel in der Liga hatte, aber den Schock der Pokal-Pleite beim Drittligisten zu verdauen hatte, war Hradecky als ruhender Pol gefragt. Doch jetzt, da Platz 2 fest zementiert ist, könnte Kovar wieder Bewährungschancen erhalten. Diese könnte der Keeper, der in der kommenden Saison als Nummer 1 agieren möchte, um seine Chancen im Nationalteam zu wahren, dazu nutzen, um sich für einen neuen Arbeitgeber anzubieten.
Die Chance für Kovar, sich zu präsentieren, kann auch Bayer helfen
Denn auch Kovar (Vertrag bis 2027) ist mit seinem Status bei Bayer nicht zufrieden und fasst deswegen einen Wechsel im Sommer auch von sich aus ins Auge. Ein, zwei bessere Auftritte als zuletzt könnten dabei helfen, einen attraktiven Arbeitgeber zu finden, der bereit ist, zumindest einen Teil der 2023 an Manchester United überwiesenen fünf Millionen Euro Ablöse, die durch Boni in den Bereich von mehr als sieben Millionen Euro angestiegen sein soll, für Kovar zu zahlen. Falls nicht, ist auch ein Leihgeschäft denkbar.