Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

Freiburg gewinnt das Werben um Flügelstürmer Irié

Der SC Freiburg war mit seinem wochenlangen Werben um Cyriaque Irié (19) erfolgreich. Der Flügelstürmer des französischen Zweitligisten Troyes wird bald als erster Sommerzugang verkündet – aber nicht neuer Rekordtransfer der Breisgauer.

Satte Ablöse, aber kein Rekord

Beispielsweise Mitte Januar, beim 1:0-Überraschungserfolg im französischen Pokal gegen Erstligist Stade Rennes, zeigte Cyriaque Irié als Rechtsaußen von Zweitligist Troyes, dass er auch laufen, kämpfen und robuste Defensivarbeit verrichten kann. Attribute, die beim Sport-Club traditionell von Offensivkräften erwartet werden.

Gesamtpaket rief Milan auf den Plan

Zudem sind in dieser Saison bisher acht Tore und drei Vorlagen für Irié 31 Ligaspielen sowie fünf Pokalpartien notiert. Ein Gesamtpaket, das nicht erst diese Saison internationale Aufmerksamkeit erzeugte. Bereits 2024 war die AC Mailand am in der Elfenbeinküste geborenen U-Nationalspieler von Burkina Faso interessiert, der seinerzeit aber vom französischen Drittligisten Dijon eine Liga höher nach Troyes wechselte.

Auch die Freiburger Verantwortlichen haben intensiv um Irié geworben – und das Rennen gewonnen. Der Offensivspieler wird Freiburgs erster externer Zugang für die kommende Saison 2025/26. Die französische Tageszeitung L’Est éclair hatte darüber und einen im Breisgau bereits absolvierten Medizincheck zuerst berichtet.

Basis-Ablöse liegt zwischen acht und neun Millionen Euro

Der Transfer soll allerdings erst nach Ende der Ligue 2 am 10. Mai, also vermutlich in der Woche zwischen 33. und 34. Spieltag der Bundesliga oder auch erst nach Abschluss der hiesigen Liga, offiziell verkündet werden. Entgegen anderslautender Medienberichte bewegt sich die für einen 19-Jährigen und Freiburger Verhältnisse sehr stolze Ablöse aber nicht auf Rekordniveau.

Für den noch bis Sommer 2029 an Troyes gebundenen Irié wird nach kicker-Informationen zunächste eine Basis-Ablöse zwischen acht und neun Millionen Euro fließen. Marktübliche, erfolgsabhängige Boni könnten die Summe künftig weiter steigen lassen. Auch, weil Troyes zur international operierenden, mehrheitlich von der Abu Dhabi United Group finanzierten City-Football-Group gehört, war das begehrte Talent nicht zu einem Schnäppchenpreis zu bekommen.

Dass sich Irié trotz anderer Interessenten für Freiburg entschieden hat, noch dazu, ohne zu wissen, ob der Verein nächste Saison erstmals in der Champions League spielt, an einem anderen Europacup teilnimmt oder doch noch ganz leer ausgeht, ist ein beachtliches Zeichen. Und spricht für das exzellente Image des SC als Weiterbildungsklub, der zuletzt mit zwei Achtelfinal-Teilnahmen in der Europa League 2023 und 2024  auch sein internationales Renommee aufpoliert hat.

Den Status als Freiburger Rekordeinkauf wird damit vorerst  Baptiste Santamaria behalten. Der defensive Mittelfeldspieler kam 2020 für zehn Millionen Euro aus Angers und kehrte nach einer Saison als Stammkraft für 14 Millionen in die Ligue 1 zu Stades Rennes zurück.

Doan geht wohl – die Chance für Irié

Irié folgt in der Liste der SC-Rekordzugänge jedoch direkt auf Platz zwei, knapp vor Ritsu Doan, der 2022 für acht Millionen Euro von der PSV Eindhoven verpflichtet wurde. Der japanische Nationalspieler hat sich seitdem rechts außen zum konstanten Unterschiedsspieler beim SC entwickelt – und wird diesen Sommer wohl für eine satte Ablöse den Verein verlassen.

Die wahrscheinliche Lücke durch einen Abschied Doans könnte künftig auch Irié füllen. Zumindest den starken linken Fuß, mit dem auch Irié von rechts nach innen zieht, haben beide Spieler gemeinsam. Ansonsten unterscheiden sich beide Spielertypen recht deutlich. Irié ist mit 1,85 Metern 13 Zentimeter größer als Dribbler Doan und kommt auf dem Weg nach vorne eher dank seiner körperlichen Wucht und Dynamik sowie einer gewissen Geradlinigkeit zum Erfolg.

Bei aller Veranlagung gilt es aber auch zu bedenken: Irié ist 19 Jahre alt und hat im europäischen Fußball erst jeweils eine Saison in der zweiten und dritten französischen Liga absolviert. Er wird durch die Umstellung auf ein anderes Land mit anderer Sprache und den sportlichen Wechsel zur in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen Bundesliga vermutlich keine kurze Eingewöhnungszeit benötigen und ist daher nicht als Eins-zu-eins-Ersatz für Doan anzusehen.

Für diese Rolle kommt Niklas Beste in Frage. Der von Benfica Lissabon auch für acht Millionen Euro verpflichtete Linksfüßer muss sich auf beiden Außenbahnen aktuell hinter den Top-Scorern Vincenzo Grifo und Doan noch gedulden und wird ab Sommer auch mit Irié konkurrieren.

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5