Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

Kramarics Brandrede: „Nichts funktioniert, seitdem sich im Verein etwas geändert hat“

Die TSG Hoffenheim ist am Mittwochabend beim FC Bayern unter die Räder gekommen. Im Anschluss platzte Andrej Kramaric in einem Interview der Kragen.

TSG-Routinier ledert ab

Andrej Kramaric war nach der 0:5-Klatsche von München überhaupt nicht danach, über das Spiel zu reden. Weil es für den Kroaten „völlig klar war, dass das passiert“. Der Auftritt beim Rekordmeister war „nur ein Spiegelbild dieser Saison“, wie es Kramaric am Mikrofon von ESPN nannte.

„Wenn ich alle Dinge sage, die in meinem Kopf sind, werde ich wahrscheinlich die größte Strafe in der Geschichte der Bundesliga bekommen.“ (Andrej Kramaric)

Der Routinier war sichtlich angefressen und redete sich seinen Frust von der Seele. „Ich bin ehrlich und sogar noch soft, denn wenn ich alle Dinge sage, die in meinem Kopf sind, werde ich wahrscheinlich die größte Strafe in der Geschichte der Bundesliga bekommen.“ Eine deftige Aussage des Angreifers, der seit neun Jahren im Verein ist und in dieser Zeit alles erlebt hat.

Am Mittwochabend platzte Kramaric der Kragen, er hielt sich dabei aber sogar noch zurück, wie er selbst sagte. Die aktuelle Situation im Verein treibt den 33-Jährigen um. „Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich mich so fühle. Wenn es niemand ändert, will ich es versuchen. Wenn ich anfange zu reden, wird jeder zuhören.“

Kramaric redete, sprach von einem bestimmen Zeitpunkt, den er jedoch nicht genau benannte. „Nichts funktioniert, seitdem sich im Verein etwas geändert hat.“ Möglich, dass er damit die Trennung von Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen meinte. Ende Juli stellte sich die Führungsebene neu auf, noch während des Sommer-Trainingslagers musste Rosen gehen. Anschließend wurde der Kader spät und unkoordiniert aufgestellt. „Wir haben so viel Geld investiert, für nichts“, lederte Kramaric weiter ab.

Im Oktober wurde Rosens Nachfolger Andreas Schicker vorgestellt, er kam von Sturm Graz. Mitte November trennte sich die TSG dann von Trainer Pellegrino Matarazzo, Schicker installierte seinen bekannten Staff aus Graz um Trainer Christian Ilzer. Der Österreicher hat seitdem aber nur einmal gewonnen, in seinem ersten Spiel gegen Leipzig. Seitdem: neun Spiele, sechs Niederlagen.

„Es besteht die Gefahr, dass wir absteigen“

Nach der Hinrunde belegt die TSG einen besorgniseregenden 16. Platz. „Es besteht die Gefahr, dass wir absteigen. Mit einer guten Mannschaft, mit guten Spielern“, so Kramaric, der nach wie vor sehr fremdelt mit der neuen Spielweise der TSG. Seit der Systemumstellung auf eine Viererkette findet der eigentlich so spielstarke Angreifer gar nicht mehr statt.

Seine öffentliche Kritik offenbarte den tiefen Frust, der derzeit bei der TSG herrscht. Und Kramaric warnte: „In der Zukunft werde ich vielleicht härter sein.“

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5