Die erfolgreiche Qualifikation für den Afrika-Cup mit Algerien, die Premiere für Borussia Dortmund und die Aussichten auf einen Stammplatz: Ramy Bensebaini erlebt aktuell gute Zeiten.
Der erste Treffer und das beste Spiel für den BVB
Vielleicht war es der Rückenwind aus den Tagen zuvor, der Ramy Bensebaini auf dem Weg nach hinten noch einen Extra-Anschub gab. Auf jeden Fall war es beeindruckend, wie der Dortmunder Linksverteidiger nach einem von mehreren gefährlichen Ballverlusten von Emre Can noch den Anschluss an St. Paulis eigentlich enteilten Oladapo Afolayan schaffte und dessen Torschuss in der 16. Minute mit einer spektakulären Grätsche noch blockte.
Es war nicht die einzige Szene des Spiels, in der Bensebaini nachdrücklich auf sich aufmerksam machte, auch nicht die einzige Szene einer für den 29-Jährigen sehr gelungenen Woche. Am Montag hatte er seine algerische Nationalmannschaft mit einem verwandelten Strafstoß zum 1:0-Sieg bei Togo geschossen und damit vorzeitig die Qualifikation für den Afrika-Cup ab Ende des kommenden Jahres erreicht. Am Freitag dann ließ er der Rettungsaktion kurz vor der Pause noch den Kopfballtreffer zum 1:0 folgen – im 18. Spiel für den BVB der erste Treffer.
Schwieriger Start beim BVB
Die zuvor mangelnde offensive Durchschlagskraft war nur einer von mehreren Kritikpunkten, die den ehemaligen Gladbachern in seiner ersten Zeit beim BVB begleiten. Seit dem Wechsel im Sommer 2023 konnte er nur sporadisch an die Leistungen bei der anderen Borussia anknüpfen, leistete sich defensive Aussetzer und war zudem oft verletzt. Die neue Saison unter dem neuen Trainer sollte für ihn auch ein Neubeginn sein.
Zwar hatte Bensebaini auch in dieser Spielzeit bereits schwächere Spiele, so beim VfB Stuttgart und bei Club Brügge, der Trend scheint aber nach oben zu zeigen. Und das kommt genau zur richtigen Zeit, denn als einziger gelernter und bundesligaerfahrener Linksverteidiger gibt es kaum Alternativen zu ihm, zumal rechts derzeit Yan Couto fehlt und der beidseitige Julian Ryerson deswegen dort benötigt wird.
Links hinten weiter gesetzt
Sein Trainer ist ohnehin schon seit Gladbacher Zeiten ein Fan von Bensebaini, das hat Nuri Sahin schon mehrfach betont. “Ich finde den Spieler sehr spannend”, erklärte der Coach auch am Freitag und befand, sein Linksfuß sei “ein vernünftiger Junge, der unbedingt will”. Die ordentliche Partie gegen den 1. FC Heidenheim und nun der Auftritt gegen St. Pauli seien “Schritt in die richtige Richtung”.
Bensebaini wird weiter seine Einsatzzeiten bekommen, um das zu beweisen, sein einziger nomineller Konkurrent auf der Position ist der junge Almugera Kabar. “Nun geht es darum, ihn auf die Bahn und Konstanz in sein Spiel reinzubekommen”, findet Sahin: “Über die Qualitäten von Ramy müssen wir nicht reden.”