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Zentral-Verwaltung: Dortmunds Optionen im Mittelfeld

Im Mittelfeld von Borussia Dortmund sucht Trainer Niko Kovac noch die richtige Struktur – und die dazu passende Besetzung.

Trainer Kovac sucht seine Grundordnung und das Personal

Eigentlich, so zumindest war das Gedankenspiel bei Trainer Niko Kovac vor dem Saisonstart, sollte in den ersten drei Pflichtspielen bis zur Länderspielphase gar nicht viel verändert werden. Ein fester Stamm an Startelfspielern, eine klare Grundordnung – die Rotation käme mit Start der englischen Wochen Mitte September ohnehin von selbst. Und doch zeigt sich nach drei Partien von Borussia Dortmund in Pokal und Liga, dass die Findungsphase noch andauert, vor allem im zentralen Mittelfeld.

Vier Positionen sind zu besetzen

Vor der gesetzten Dreierkette mit hohen Außenverteidigern und hinter oder neben Torgarant Serhou Guirassy bleiben vier Positionen im Herzen der Struktur, die aktuell noch wie Figuren auf dem Schachbrett verschoben, anders arrangiert und neu besetzt werden. Im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen (1:0) und in der Liga beim FC St. Pauli (3:3) startete der BVB jeweils mit einem Sechser, zwei Achtern und einem Offensiven, der je nach Profil zentral um Guirassy herum agierte (Maximilian Beier in Essen) oder vor allem auf den linken Flügel ging (Karim Adeyemi auf St. Pauli), um dann im Lauf des Spiels jeweils auf eine offensiver ausgerichtete Struktur umzustellen.

Gegen Union Berlin dagegen setzte das Trainerteam auf eine Doppelsechs und zwei offensive Halbraumspieler, in diesem Fall Julian Brandt und Beier. Neben mehr Kreativität ging es Kovac dabei auch um das Spiel gegen den Ball. „Die Flügelstürmer sind in der Verteidigung Mittelfeldspieler. Das heißt, wir haben es sehr viel kompakter gehalten“, erklärte er nach der Partie und begründete: „Wir haben in den letzten Spielen sehr viel Pässe hinter die Kette bekommen. Deswegen wollten wir schon von vornherein etwas mehr Druck auf die gegnerische Dreierkette ausüben, damit die Bälle nicht permanent in unseren Rücken landen.“

Neue Erkenntnisse gegen Union

Der Plan ging auf: Die harmlosen Berliner spielten zwar fast jeden fünften Ball lang (18,2 %), die kamen aber seltener an als die von St. Pauli, endeten vor allem in keiner Torchance. Ein Modell für die Zukunft also? Das wird sich zeigen.

Zumindest brachte der 3:0-Sieg weitere Erkenntnisse. Marcel Sabitzer tut ein zweiter Sechser neben ihm gut, Jobe Bellingham hat auf dieser Position und damit in einer tieferen Rolle deutlich mehr Einfluss auf das Spiel. Beier agierte zwar offensiv bis auf die Vorlage zum 2:0 weitestgehend glücklos, ist aber im Anlaufen des gegnerischen Aufbauspiels und dem konsequenten Verfolgen seines Gegenspielers wertvoller als Adeyemi.

Zwei Profis bieten sich an

Und Brandt sorgte mit seinen Tiefenläufen und seiner zwischen den Linien schwimmenden Art für mehr Unruhe beim Gegner als zuletzt der vorsichtigere Groß. Dennoch wird die Partie Kovac und seinem Team weitere Anregungen gegeben haben, ob die Startformation genau so weiterhin auflaufen wird – allerdings im positiven Sinne.

Denn die beiden eingewechselten Felix Nmecha und Carney Chukwuemeka betrieben ebenfalls Werbung für sich, der Ex-Wolfsburger traf zum 3:0, der Brite sorgte direkt für Schwung und besitzt als Freund des gepflegten Dribblings ohnehin ein Alleinstellungsmerkmal. Kovacs Vorteil: Ab Wiederbeginn am kommenden Wochenende wird ohnehin verstärkt rotiert.

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