Bayer 04 wird die Saison als Tabellenzweiter beenden. Grundsätzlich ein gutes Ergebnis. Doch Trainer Xabi Alonso weiß, dass in der Liga mehr drin gewesen wäre.
Werkself noch gegen drei Königsklassen-Anwärter
Bayer 04 Leverkusen spielt im Rennen um die Champions-League-Plätze im Saisonfinale das berühmte Zünglein an der Waage. Während der Werksklub bereits Platz 2 und die Teilnahme an der Königsklasse sicher hat, geht es für die drei letzten Gegner des noch amtierenden Double-Gewinners genau um eines dieser begehrten Tickets. „Freiburg kämpf um einen Champions-League-Platz“ sagt Xabi Alonso mit Blick auf die Partie am Sonntag im Breisgau, „dieser Kampf ist gerade sehr interessant. Wir spielen noch gegen drei Mannschaften, Freiburg, Dortmund und Mainz, die dieses Ziel erreichen wollen.“
Im Kampf um Platz 4 spielt Bayer das Zünglein an der Waage
Vom Leverkusener Auftreten wird also womöglich abhängen, welcher dieser drei Klubs den Geldregen der Königsklasse genießen kann. Bayer 04 ist demnach gut beraten, noch dreimal eine seriöse Leistung abzuliefern, so wie zuletzt beim 2:0-Sieg gegen Augsburg. Dieser Erfolg hat das Stimmungsbild nach zuletzt ernüchternden Woche zumindest etwas aufgehellt. „Nach dem Spiel gegen Augsburg haben wir ein ein bisschen besseres Gefühl. Wir wollen jetzt nicht aufhören“, fordert Leverkusens Trainer.
Dafür könnte es hilfreich sein, dass der Spanier nach verpasstem DFB-Pokalfinale und verspielter Meisterschaft das letzte Ziel für diese Saison formuliert, das zwar keine Trophäe, aber doch einen gewissen Grad von Anerkennung verspricht. So kann Bayer 04 die zweitbeste Saison der Vereinsgeschichte spielen. Dafür müssten die Leverkusener aus den drei Partien mindestens sieben Punkte holen, um die 73 Zähler aus der Spielzeit 1999/2000 zu übertreffen.
Xabi Alonso weiß, dass die Meisterschaft wieder möglich gewesen wäre
Genau das strebt Xabi Alonso mit seiner Mannschaft an. „Das ist in meinem Kopf. Wir haben dieses Ziel. 73 Punkte sind die zweitbeste Marke für uns. Wir versuchen, diese zu verbessern.“ Den Vereins-Bestwert hatte Bayer im Meisterjahr 2023/24 mit 90 Punkten aufgestellt. Von dieser Zahl ist die Mannschaft dieses Jahr deutlich entfernt, besonders weil sie viel zu oft gegen kleine Gegner Punkte liegen ließ, gerne auch nach eigener Führung.
Und so ist sich Xabi Alonso bewusst, dass auch 2025 der Meistertitel kein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Doch der Baske weiß auch, warum Bayer diese Chance schon seit geraumer Zeit nicht mehr wirklich besitzt. „Vor allem die ersten zwei oder drei Monate haben wir ein bisschen die Intensität und die Konzentration vermissen lassen. Wir hätten mehr Punkte haben können. Aber Bayern, Leipzig oder Frankfurt können dasselbe sagen“, sagt der Trainer, „aber uns ist bewusst, dass wir in der ersten Phase der Bundesliga viele Chancen verloren haben, um jetzt in einer besseren Situation zu sein.“
„Diese Saison war gut, aber wir waren nicht so konstant. Wir haben zu viele Unentschieden, um wieder um die Schale zu kämpfen.“ (Xabi Alonso)
An welchem Phänomen dies lag, ist nicht nur aus Xabi Alonsos Sicht klar. „Diese Saison war gut, aber wir waren nicht so konstant. Wir haben zu viele Unentschieden, um wieder um die Schale zu kämpfen“, stellt der 43-Jährige angesichts von zehn Remis und nur zwei Niederlagen treffend fest.
Die Liste der Punktverluste gegen die Kleinen der Liga unterstreicht die These der möglichen Meisterschaft: 2:2 (nach 2:0-Führung) gegen Kiel, 2:2 nach zweimaliger Führung in Bremen, 1:1 nach Führung in Bochum, ein 0:2 zuhause gegen Werder, zuletzt ein 0:0 gegen Union und ein 1:1 nach eigener Führung beim FC St. Pauli.
Nicht nur das Pokal-Halbfinale belegt: Für Bayer war mehr möglich
Fazit: Bayer hat eine gute Saison gespielt – in der allerdings deutlich mehr drin gewesen wäre. Wie nicht nur das gegen Drittligist Arminia Bielefeld verloren Halbfinale im DFB-Pokal (1:2) belegt.