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Woltemade klärt auf: „Ich war schon müde“

Der von vielen Seiten gelobte Nick Woltemade schreibt momentan reichlich Schlagzeilen – und will selbst davon möglichst wenig mitbekommen. Viel wichtiger für ihn: das Abschneiden seines Teams und die Einschätzungen von VfB-Coach Sebastian Hoeneß.

Gehypter Stürmer verrät Trick

„Da steckt kein Trick dahinter. Da steckt nur dahinter, dass wir auf den Jungen auch ein bisschen aufpassen müssen.“ Mit diesen Sätzen hatte VfB-Coach Sebastian Hoeneß vor dem Auswärtsspiel seiner Mannschaft bei der Eintracht (0:1) die Maßnahme begründet, den aufstrebenden Nick Woltemade nicht von Beginn an zu bringen.

Nach der bitteren Niederlage in Frankfurt, nach der die Stuttgarter den Anschluss Richtung internationales Geschäft immer mehr zu verlieren drohen und nun schon sechs Ligaspiele nicht mehr gewonnen haben, äußerte sich auch der jüngst „Woltemessi“ getaufte Stürmer dazu. Und seine Einschätzung deckte sich mit der seines Trainers.

Der Woltemade-Hype: „Schon recht viel“

„Ich wusste das schon, hatte mit dem Trainer darüber gesprochen“, sagte der im vergangenen Sommer nach ausgeschlagenem Werder-Angebot ins Schwabenland gekommene Torjäger bei Sky über seinen verordneten Bankplatz. Weil der 23-Jährige eben in der Länderspielpause gleich zweimal fast über die komplette Spielzeit für die U-21-Auswahl im Einsatz gewesen war – Dreierpack beim 3:1 gegem Spanien inklusive. „Ich hatte zwei sehr intensive Spiele, kam erst in der Nacht am Mittwoch zurück.“

Und auch wenn er sicherlich gern von Beginn an und nicht erst als Joker ab der 61. Minute mitgewirkt hätte, so gestand Woltemade: „Ich vertraue dem Trainer da schon, er ist schon bisschen älter, hat mehr Erfahrung im Profibereich. Es war seine Entscheidung – und ich war schon müde, das kann man schon sagen.“

Was ebenfalls gesagt werden kann: Dass Woltemade mit seiner Bilanz seit Dezember (acht Tore in 15 Ligaspielen plus der Dreierpack im U-21-Dress) einen Hype um seine Person ausgelöst hat. Zum Vergleich: Vorher war ihm für den VfB in sieben Partien nur ein Treffer geglückt – und in Bremen in 41 BL-Matches nur deren zwei.

„Wenn ich dreimal das Tor nicht treffe, dann wird’s wieder anders aussehen.“ (Nick Woltemade)

Die Schlagzeilen („Es ist schon recht viel“) möchte der noch junge Angreifer aber größtenteils ausblenden. Seine Maßnahme: „Ich versuche das schon alles für mich ein bisschen einzuordnen. Vor Monaten haben noch nicht so viele Leute über mich gesprochen. Es dreht sich immer schnell, es kann sich auch wieder in die andere Richtung drehen. Mein Trick ist deswegen momentan, einfach das Handy auch mal wegzulegen und dass ich mich nicht die ganze Zeit sehe auf den Seiten – das ausblenden und mir nicht zu viel darauf einbilden.“ Denn: „Ich weiß auch ganz genau: Wenn ich dreimal das Tor nicht treffe, dann wird’s wieder anders aussehen.“

Viel wichtiger sei ohnehin, wie auch Torwart Alexander Nübel anmerkte: „Schnell den Kopf freimachen. Am Mittwoch (20.45 Uhr gegen RB Leipzig; Anm. d. Red.) haben wir mit dem DFB-Pokal-Halbfinale ein ‚Spiel des Jahres‘ vor der Brust.“ Oder in den Worten Woltemades: „Am Mittwoch können wir das Finale klarmachen – das ist gerade ein Ding, worüber ich mir auf jeden Fall mehr Gedanken mache. Weil ich unbedingt nach Berlin will.“

Hoeneß-Entscheidung: „Es war die richtige“

Abschließend bekräftigte nochmals VfB-Trainer Hoeneß seine Entscheidung, Woltemade vorerst auf der Bank zu lassen: „Wir gehen in eine englische Woche und haben wichtige Spiele. Erstens hat er heute den Push gebracht, den ich mir erhofft habe, auf der anderen Seite weiß keiner, wie es wäre, wenn er begonnen hätte. Deswegen bleibe ich dabei. Es wird immer vom Ergebnis rückwärts betrachtet und das ist auch okay. Deswegen muss man Entscheidungen aus Überzeugung treffen. Das habe ich in dem Fall getan und ich glaube, es war die richtige.“

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