Wie geht’s weiter beim VfL Wolfsburg? Die Chance, Trainer Ralph Hasenhüttl auch nur irgendwie den Rücken zu stärken, ließen die Bosse verstreichen. Alles andere als ein Abschied des Österreichers im Sommer würde überraschen.
Kommt ein Trainer aus Dänemark?
Eigentlich herrscht ja Klarheit. Ralph Hasenhüttl besitzt beim VfL Wolfsburg noch einen Vertrag bis 2026. Als er im März 2024 bei den Niedersachsen unterschrieb, wurde sogar noch eine beidseitige Option für eine weitere Spielzeit ausgehandelt. Dass der Österreicher aber tatsächlich auch noch in der neuen Saison auf der Bank sitzt, ist nahezu ausgeschlossen.
Wenn die Saison zu Ende ist, wolle man diese bewerten, betonte Sportdirektor Sebastian Schindzielorz am Samstag nach dem Wolfsburger 2:2 in Mainz. Was nichts anderes ist als der Versuch, Klartext zu vermeiden in der Trainerfrage. Analysiert wird schließlich schon jetzt, die neue Saison will geplant werden. Und dass der VfL, der nicht mehr absteigen kann, angesichts von acht Zählern Rückstand auf das internationale Geschäft mehr oder weniger schon Planungssicherheit hat, ist selbstredend kein Argument für den amtierenden Trainer.
Christiansen gewann mit Neestrup das Double
Und so ist es auch kein Geheimnis, dass sich die Wolfsburger Macher längst mit Nachfolgekandidaten beschäftigen. Ebenso wenig überrascht es, dass dabei Dänen auf der Liste stehen. Allen voran Jacob Neestrup vom FC Kopenhagen. Als Peter Christiansen im Sommer vom FCK nach Wolfsburg kam und den Geschäftsführer-Posten des im April freigestellten Marcel Schäfer übernahm, hielt er an Hasenhüttl fest. Nun wird der 50-Jährige „seinen“ Trainer holen. Dieser könnte Neestrup heißen, den „PC“ lange kennt, im September 2022 zum Nachfolger von Jess Thorup (jetzt FC Augsburg) machte und in der ersten Saison schließlich das dänische Double gewann.
Erfolge, von denen der VfL in den vergangenen Jahren vergeblich träumt, der Einzug ins internationale Geschäft würde ja schon genügen. Die Chancen dazu waren da in dieser Saison, Wolfsburg lag in der Liga aussichtsreich im Europa-Rennen, stand im Pokal-Viertelfinale. In den letzten Wochen aber verspielte die Hasenhüttl-Truppe, die nun schon seit sechs Spielen in der Bundesliga sieglos ist, die Saisonziele. Die aktuelle Realität heißt Platz 12, die Endplatzierung des katastrophalen Vorjahres.
An seiner Trainerentscheidung, wie auch immer diese ausfällt, wird sich Christiansen messen lassen müssen. Die Vorgabe von Eigner Volkswagen korrespondiert mit den ehrgeizigen Zielen des dänischen Sportchefs: Der VfL soll möglichst dauerhaft international vertreten sein.
Wolfsburger Kontakt mit Neestrup hat es nach kicker-Informationen übrigens auch schon gegeben, bevor Christiansen in Deutschland anheuerte. Vorgänger Schäfer, der in den vergangenen Jahren ebenfalls mehrfach auf Trainersuche war beim VfL, führte schon mal Gespräche mit dem heute 37-Jährigen.
Gekommen sind in den vergangenen Jahren nach dem erfolgreichen Oliver Glasner mit Mark van Bommel, Florian Kohfeldt, Niko Kovac und Hasenhüttl namhafte Fußballlehrer – rundum zufrieden wurde man aber nie. Was sich beim nächsten Versuch zwingend ändern soll.