VfL-Interimstrainer Daniel Bauer will Selbstvertrauen und Zuversicht verbreiten. Dafür liefert der selbstbewusste Coach Argumente und spricht über seine persönliche Zukunft.
Stoppt die Niederlagenserie in Frankfurt?
Für den Einstieg ins Trainergeschäft der Bundesliga gibt es sicherlich leichtere Aufgaben, als einen kriselnden Verein zu übernehmen und diesen dann auf zwei Spitzenteams vorzubereiten. Beim VfL Wolfsburg nahm sich Daniel Bauer nach der Trennung von Paul Simonis der Herausforderung an. Der aktuelle U-19-Coach steht interimsweise an der Seitenlinie des Tabellenfünfzehnten.
Nächste Herkules-Aufgabe wartet
Bauer wurde in seiner ersten Partie als Cheftrainer zu Hause gegen Bayer Leverkusen sofort mit der knallharten Realität konfrontiert: Es setzte drei Gegentore in der ersten Halbzeit. In den zweiten 45 Minuten zeigten die Wölfe ein anderes Gesicht, erarbeiteten sich einige Torchancen und schnupperten zumindest an einem Comeback.
Trotz des 1:3-Endstandes möchte Bauer natürlich auf der zweiten Halbzeit aufbauen und verwendete die Leistungssteigerung als Mutmacher für die kommende Aufgabe bei Eintracht Frankfurt (Sonntag, 17:30 Uhr, LIVE! bei kicker). Auf der Pressekonferenz vor dem 12. Spieltag versprühte der 43-Jährige Optimismus: „Wir sind im zweiten Durchgang nicht auseinandergebrochen. Die Jungs haben eine fantastische zweite Halbzeit gegen eine sehr gute Champions-League-Mannschaft gespielt.“
„Mentalitätsprobe bestanden“
Mit der Reaktion und der Leistungssteigerung habe die Mannschaft gezeigt, dass sie auf mentaler Ebene noch funktioniere. Dass ein Negativlauf von vier Niederlagen am Stück auch im Kopf schwer zu verarbeiten ist, bestätigte der Interimstrainer. „Das zehrt an jedem Einzelnen. Die mentale Belastungsprobe haben die Jungs gegen Leverkusen nach dem 0:3-Rückstand sehr, sehr gut bestanden“ erklärt der Trainer und macht auf eine Sache mit Nachdruck deutlich: „Lebloser Haufen, habe ich, glaube ich, irgendwo mal gelesen. Es war kein lebloser Haufen, sondern das Gegenteil war der Fall. Die Jungs lagen am Boden und sind aufgestanden.“
Diese Mentalität sollen auch die Frankfurter Adler am Sonntag zu spüren bekommen. Aufgrund der prekären tabellarischen Situation ist dabei natürlich eine gewisse Druckresistenz nötig. Eine Komponente, die Bauer bei der Wahl der Startelf berücksichtigen will. „Erfahrung ist ganz wichtig, trotzdem kann auch jugendliche Frische hilfreich sein. Es gilt, daraus den richtigen Mix zu finden.“
Die „schöne Randnotiz“
Mit diesem Mix soll die zweitbeste Offensive der Liga (27 Tore) im Zaum gehalten werden. Gerade in der oft wackeligen SGE-Defensive sieht der Trainer seine Chance: „Sie haben viele Gegentore kassiert, viele Konter-Tore kassiert. Das ist für uns natürlich spannend und ich sehe uns mit der Leistung aus der zweiten Hälfte gegen Leverkusen definitiv in der Lage, das Spiel zu gewinnen“.
Kann die Mannschaft die Leistung aus der zweiten Halbzeit gegen Leverkusen konservieren und dauerhaft in Zählbares ummünzen, dürfte für Bauer in Zukunft auch ein langfristiges Engagement an der Wolfsburger Seitenlinie infrage kommen. Davon will der Interimscoach aktuell aber erstmal nichts wissen: „Das große Ziel ist es, gegen Frankfurt zu gewinnen, und wenn dadurch meine persönliche Zukunft positiv beeinflusst wird, ist das eine schöne Randnotiz.“

