Der 3:2-Sieg von Borussia Dortmund gegen OSC Lille brachte BVB-Trainer Niko Kovac neue Erkenntnisse und ließ ihn mit einem guten Gefühl zurück. Die Schwarz-Gelben müssen nun bis zum Start in zwei Wochen einen Balance-Akt schaffen.
Dortmunds Trainer lobt sein Team nach dem Sieg gegen Lille
In der 2. Bundesliga waren schon die ersten Treffer der neuen Saison gefallen, da lief Borussia Dortmund zum erst zweiten Testspiel der eigenen Vorbereitung in Iserlohn auf. Der Sommer 2025 ist speziell, die Klub-WM in den USA hat den Fahrplan beim BVB im Vergleich zu den Vorjahren ordentlich verändert und vor allem enorm verdichtet. Nach den ersten beiden erfolgreichen Proben gegen die Sportfreunde Siegen (8:1) und am gestrigen Samstag gegen OSC Lille wartet in einer Woche im Rahmen der Saisoneröffnung noch Juventus Turin als Generalprobe, danach geht es schon mit dem Pflichtspiel-Auftakt bei Rot-Weiss Essen los.
Kovac zieht positives Resümee
Entsprechend wichtig war die Partie im Sauerland gegen den letztjährigen Achtelfinal-Gegner in der Champions League – und vor allem der erfolgreich Verlauf. „Wir haben 60 Minuten lang ein richtig gutes Spiel gesehen“, bilanzierte Niko Kovac anschließend und führte aus, was ihm besonders gefallen hatte: „Wir waren sehr engagiert, sind den Gegner hoch angelaufen, haben gut verteidigt, gut geschoben, haben gute Ballstafetten gehabt, haben sehr gut hinter die Kette gespielt.“ Sein Fazit: „Mit der Performance bin ich wirklich sehr zufrieden.“
Nur eine Woche nach der Wiederaufnahme des Trainings hatte der BVB die Franzosen vor allem in der Anfangsphase komplett im Griff, spielte sich zahlreiche Chancen heraus und hätte bis zur Pause noch höher als durch die Treffer von Pascal Groß und Serhou Guirassy führen können. Danach, vor allem nach sechs Wechseln um die 60. Minute, fiel die Leistung etwas ab. „Als wir durchgewechselt haben, hat einiges nicht gestimmt“, kritisierte der Coach, auch weil Lille umgestellt hatte, „das müssen wir als Team besser und schneller erkennen“.
„Wir können die Spieler bei dieser kurzen Vorbereitung nicht direkt 90 Minuten lang spielen lassen.“ (Nico Kovac)
Der Trainer muss in den kommenden beiden Wochen die Balance finden, sein Stamm-Team ins Spielen zu bekommen, kollektiv Frische zu sammeln und auf den individuellen Stand einzelner Profis zu achten. „Wir können die Spieler bei dieser kurzen Vorbereitung nicht direkt 90 Minuten lang spielen lassen“, erklärte er nach der Partie gegen Lille, bei der unter anderem Niklas Süle und Sebastien Haller als Gründen der Belastungssteuerung fehlten: „Das muss methodisch mit unserem Team aufgebaut werden. Da sind wir sehr gut aufgestellt. Entsprechend haben wir heute auch einige Spieler geschont, weil es immer wieder ein paar Wehwehchen gibt. Darauf nehmen wir Rücksicht, wir brauchen jeden Spieler gesund.“
In diesem Sinne konnte Kovac am Rande des Platzes im Iserlohner Hemberg-Stadions auch eine erste vorsichtige Entwarnung beim österreichischen Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer geben, der leicht angeschlagen vom Platz gegangen war. „Leider gab es einen unglücklichen Zusammenprall. Aber ich glaube nicht, dass etwas Schlimmeres passiert ist.“

