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Wie Müllers ein, zwei Prozent dem FCH helfen sollen

Erst der scheinbar rasante Aufschwung, dann der Niederschlag durch den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, dem FC St. Pauli. Mit vier Punkten sind die Heidenheimer aus der englischen Woche hervorgegangen, mussten sich also wieder schütteln, um am Samstag beim FC Augsburg Zählbares mitzunehmen. Helfen könnte dabei vor allem Schlussmann Kevin Müller – hinten wie vorne.

Honsak und Dorsch fehlen, aber zwei Verlängerungen sollen Schub geben

Die Fans sind nach wie vor so optimistisch wie Trainer Frank Schmidt, dass es mit dem Klassenerhalt klappen wird, rund 3000 werden den Klub nach Augsburg begleiten, eine durchaus stattliche Zahl für Heidenheim. Weiterhin ausfallen wird Mathias Honsak mit Muskelbeschwerden und der Ex-Augsburger Niklas Dorsch, der sich in Bremen am Innenband verletzt hatte. Fragezeichen stehen noch hinter den Einsatzmöglichkeiten von Jonas Föhrenbach und Jan Schöppner, die beide angeschlagen sind, wie Schmidt sagt.

Die Niederlage gegen St. Pauli hat Schmidt nüchtern analysiert, es fehlte schlichtweg an allen Ecken und Enden bei seiner Mannschaft: nicht richtig im Pressing drin, nicht richtig zurück gearbeitet, „so, wie ich das will und wir das auch müssen. Dann bekommen wir Probleme. Das ist gut, dass wir den Spielern zeigen konnten, dass das einfach zu wenig war“, so Schmidt. Einer, der in fast zehn Jahren selten zu wenig gezeigt hat, ist Schlussmann Kevin Müller, der unter der Woche seinen Vertrag doch noch einmal verlängert hat, bis 2027 in Heidenheim bleiben wird.

Das war keine leichte Entscheidung für den Publikumsliebling, der bei einem seiner womöglich letzten Verträge durchaus abgewogen hatte, nicht doch noch einmal woanders anzuheuern. Immer wieder war der 33-Jährige zuletzt mit England in Verbindung gebracht worden. Dass der Verein dies ausgerechnet nach dem in weiten Teilen enttäuschenden Spiel gegen St. Pauli bekanntgegeben hat, ist taktisch wieder einmal klug gewählt. Vielleicht gibt es einen zusätzlichen Schub für die Mannschaft, die über jedwede Hilfe dankbar sein dürfte. Schmidt geht aber sogar weiter: „Ich glaube, dass diese Vertragsverlängerung diese ein, zwei Prozent Fokus oder Selbstvertrauen ihm persönlich guttun – und somit auch der Mannschaft.“

Schmidt vergisst keinen seiner Spieler

Schmidt bezieht aber auch die Verlängerung von Schöppner ein: „Das sind ja keine Novizen, diese beiden Spieler, sondern Stammspieler, Leistungsträger und Gesichter dieser Mannschaft. Eine Mannschaft braucht Gesichter, braucht Spieler, auf die man sich verlassen kann. Deswegen bin ich extrem froh, dass es geklappt hat, mit Verzögerung, den Vertrag zu verlängern“, zeigt sich Heidenheims Trainer durchaus erleichtert.

Schmidt vergaß bei seiner Freude nicht einmal Luca Janes, der ebenfalls unter der Woche bis 2028 verlängert hat, dabei noch keine Minute in der Bundesliga spielen durfte. Das sagt auch einiges über Schmidt und den FCH aus. Janes ist ein Eigengewächs, wechselte 2018 vom 1. FC Normannia Gmünd ins NLZ der Heidenheimer. Allein diese langfristige Vertragsverlängerung ist eine Auszeichnung für den 21-Jährigen, in dem man seitens des FCH eine Menge Potenzial sieht. „Er ist klar im Kopf“, lobt Schmidt seinen Mittelfeldspieler

Nach dem „Partycrasher“ soll der Erfolg wieder zurückkommen

Die Hürde Augsburg ist durchaus eine hohe für den FCH, was Schmidt allein schon an der langen Zugehörigkeit des FCA in der Bundesliga ableitet: „Der FC Augsburg ist schon über ein Jahrzehnt in der Bundesliga dabei, weiß genau, was zu tun ist“, warnt Schmidt vor einem Gegner, der vor allem im Kollektiv stark sei. Schmidt hat einmal hochgerechnet, dass diese vier Punkte aus drei Spielen gar keine so schlechte Ausbeute waren, wenngleich die Heimpleite zuletzt doch einiges überschattet hat. „Das ist eine Bilanz, mit der man die Klasse halten wird. Wenn wir das fortführen, dann haben wir eine große Chance dazu“, sagt der FCH-Trainer.

Es ist die Heimpleite zuletzt gegen St. Pauli, die schmälernd einwirkt. „Das war der Partycrasher, das war enttäuschend, ein Rückschlag und das haben wir uns anders vorgestellt.“ Er vergaß aber nicht, auch die starke Leistung in Bremen zu erwähnen (3:3). Auswärts – und man ist gewillt, auch in Augsburg wieder eine solche Leistung abzurufen. Von diesen Teilanalysen der Spieltage hält Schmidt ohnehin nicht viel. „Entscheidend ist es, dass man am Ende der Saison noch alle Chancen hat, das Ziel zu erreichen – und dafür müssen wir nach Rückschlägen schnell wieder erfolgreich sein“, so Schmidt. Und daran glaubt der Trainer genauso wie die 3000 mitreisenden Fans.

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