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Widmer: „Man fühlt sich schuldig“

Silvan Widmer erlebt mal wieder einen Trainerwechsel aus nächster Nähe. In einem Interview erklärt der Kapitän des 1. FSV Mainz 05, was Bo Henriksens Entlassung „intensiver und trauriger“ als andere mache – und warum der Start für Urs Fischer nicht ideal ist.

Mainz‘ Kapitän über Henriksens Aus und Nachfolger Fischer

Silvan Widmer und Urs Fischer haben sich schon mehrfach ausgetauscht, unter anderem trafen sich beide mal an einem Flughafen. In Zukunft werden sich die beiden Schweizer täglich über den Weg laufen: Fischer ist seit Sonntag Widmers Trainer beim 1. FSV Mainz 05. „Wir sind uns vorher schon mehrfach über den Weg gelaufen“, sagte Widmer dem Blick. „Mein erster Gedanke war, dass wir immer mal wieder ins Gespräch gekommen sind, als wir uns gesehen haben. Ich habe ihn als sehr offenen Menschen wahrgenommen – und dieser Eindruck hat sich nun in den ersten beiden Tagen in Mainz bestätigt.“

Trotzdem verspürt der 32-Jährige natürlich nicht nur positive Gefühle nach dem Trainerwechsel beim Tabellenletzten. „Ich habe schon sehr viele Trainerentlassungen während meiner Karriere erlebt. Das ist nie schön. Man fühlt sich schuldig, die Leistung nicht auf den Platz gebracht zu haben“, erklärte der FSV-Kapitän mit Blick auf Bo Henriksen. „Und wenn ein Coach wie Bo mit den Akteuren auch persönliche Beziehungen aufgebaut hat, tut eine solche Trennung richtig weh.“ Es schmerze, „weil wir mit ihm als Trainer viel erreicht haben. Er hat uns in seiner ersten Saison gerettet, und die letzte Saison war wahnsinnig gut. Da verbindet man viele gute Erinnerungen. Das macht die Entlassung intensiver und trauriger.“

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Für den aktuellen Negativlauf findet der Schweizer Nationalspieler keine Erklärung: „Eine einfache Erklärung habe ich keine. Es sind viele kleine Dinge, die einem das Gefühl geben, es laufe in die falsche Richtung. In der letzten Saison haben wir knappe Spiele gewonnen, jetzt verlieren wir sie. Wir haben den Flow komplett verloren. Das ist keine messbare Größe, aber das Gefühl hat Auswirkungen auf das Selbstvertrauen – es wird immer kleiner.“

Die nächsten Spiele für Mainz vor der Winterpause sind nicht gerade einfach. Nach dem Spiel in der Conference League gegen Lech Posen am Donnerstag geht es in der Bundesliga noch zu Bayern München, ehe das Kalenderjahr nochmals mit einer englischen Woche endet. Zum Abschluss der Ligaphase im europäischen Wettbewerb steht das Duell mit Samsunspor an, dann kommt es zum Krisenduell gegen den FC St. Pauli.

„Urs Fischer kann uns nur stufenweise zeigen, was er vorhat“

„Es hat Vor- und Nachteile, mit einem solchen Programm zu starten“, findet Widmer. „Mit einem guten Resultat gegen Posen kann man etwas Selbstvertrauen aufbauen. Mehr Trainingseinheiten wären idealer, um die taktischen Inputs besser unterzubringen. Urs Fischer kann uns nun halt nur stufenweise zeigen, was er vorhat. Aber seine immense Erfahrung ist spürbar.“

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