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Werners Einblicke in die Entwicklung von Woltemade und den Wandel von Burke

Oliver Burke hat sich gewandelt und bleibt möglicherweise noch länger in Bremen, wo Durchstarter Nick Woltemade nicht mehr tätig ist. Dennoch hat SVW-Trainer Ole Werner am Donnerstag über beide gesprochen – und über Gegner Kiel.

Bremen gastiert in Kiel

An diesem Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) kommt es zum Vergleich der beiden Torfabriken der bisherigen Bundesliga-Rückrunde – der Gegentorfabriken. Denn sowohl Gastgeber Holstein Kiel als auch Werder Bremen haben bis dato jeweils 21 Treffer kassiert.

Wer dieses Mal kassieren wird? SVW-Coach Ole Werner hofft natürlich auf die Störche, bei denen er selbst einst gespielt und bis 2021 sogar als Cheftrainer fungiert hat. Dass es kein leichtes Unterfangen wird, weiß der 36-Jährige aber auch.

Gerade weil aus seiner Sicht so langsam die Phase beginnt, in der jeder Verein da unten im Abstiegskampf um jeden Punkt kämpft. Kampf ist für ihn auch das Stichwort beim Blick auf den Rasen der kommenden Gastgeber: „Der Platz in Kiel ist aktuell in wirklich nicht so gutem Zustand, das haben grundsätzlich beide Mannschaften nicht gerade gern. Trotzdem ist es so, dass so etwas ein Spiel beeinflussen kann – das war zuletzt gegen Stuttgart (2:2; Anm. d. Red.) und auch gegen Leverkusen (0:2, Anm. d. Red.) zu sehen. Darauf musst du gefasst sein. Nicht alles wird komplett fußballerisch und genau zu lösen sein.“

Werner und Kiel? „Es ist nicht mehr so die ganz große Nähe da“

Ein großes Fass bezüglich seiner Rückkehr nach Kiel machte Werner am Donnerstag auf der Pressekonferenz derweil nicht auf. Ihn bewege seine „Heimkehr“ bis jetzt „gar nicht so viel. Was nichts damit zu tun hat, dass ich sehr lang und sehr gern da war. Es ist einfach eine normale Woche. Wie es ist, wenn man ins Stadion läuft und nun in die andere Richtung abbiegt, kann ich noch nicht sagen. Noch sind keine großen Emotionen bei mir geweckt. Natürlich sind da Leute im Stadion, die ich kenne – aber ich arbeite, sie sind zum Fußball gucken da.“

Natürlich würde er sich abseits davon einen Klassenerhalt des Bundesliga-Aufsteigers um Trainer Marcel Rapp wünschen. Doch: „Ich verfolge Holstein Kiel genauso eng wie jeden anderen Bundesligisten auch, weil wir in einem Wettbewerb zusammen sind. Es ist aber nicht mehr so die ganz große Nähe da, ich arbeite jetzt hier (in Bremen; Anm. d. Red.) – da hat das naturgemäß abgenommen über die Zeit. Ist ja ein schnelllebiges Geschäft, der Fußball. Dennoch drücke ich ihnen beide Daumen, solange sie am Ende hinter uns stehen.“

„Menschen können sich immer ändern, verbessern, entwickeln.“ (Ole Werner bei seinen Ausführungen zu Oliver Burke)

Schwer vorstellbar, dass sich das bei momentan 16 Punkten Unterschied noch ändern kann. Und noch schwerer, weil Werner mit einem fast kompletten Kader (nur Abdenego Nankishi und Milos Veljkovic sind nicht fit genug) fest von einem Auswärtsdreier ausgeht: „Es war gut Feuer drin die letzten Tage.“ Das Team fast komplett zur Verfügung zu haben, freue ihn zusätzlich: „Das ist sehr wichtig für uns. Der eine oder andere, der wieder zur Verfügung steht, wird sicherlich noch nicht bei 100 Prozent stehen. Aber es sind fast alle wieder Kandidaten – und das ist eine Situation, die wir lange nicht mehr hatten.“

Ein wichtiges Puzzlestück in den offensiven Planungen des Werder-Trainers ist Oliver Burke. Der 27-jährige Schotte ist seit 2022 an der Weser und hat sich plötzlich wieder verstärkt in den Fokus gespielt (18 Einsätze, 15 als Joker, zwei Tore), sodass sogar eine Vertragsverlängerung über den Sommer hinaus denkbar erscheint.

„Wir haben, was das Zwischenmenschliche angeht, immer eine gute Beziehung zueinander gehabt – und einen guten und sehr ehrlichen Austausch miteinander gehabt“, plauderte sein Coach Werner nun etwas aus dem Nähkästchen. „So habe ich es zumindest empfunden. Der Unterschied ist nun einfach der, dass Oliver Burke dieses Jahr anders arbeitet als in den Jahren zuvor. Da hat es immer mal wieder Einheiten gegeben, da hat er sich in vielen Situationen einfach rausgenommen. Das ist jetzt eine andere Arbeitshaltung, die er an den Tag legt. Das führt naturgemäß zu einer anderen Leistung, zu einem anderen Standing – und so hat er auch einen ganz anderen Wert für uns.“ Seine an den Tag gelegte Weisheit: „Menschen können sich immer ändern, verbessern, entwickeln.“

Eine Verlängerung könne sich deswegen auch Werner vorstellen: „Da geht es um eine Rollenklarheit zwischen dem Verein und Burki. Kann er sich diese Rolle vorstellen – und das in dem Zeitfenster, das sich der Verein auch vorstellt? Es bleibt abzuwarten, dass es dazu kommt. Dass man aber darüber spricht, zeigt, dass er sich entsprechend entwickelt hat.“

Woltemade „hat sich für einen anderen Weg entschieden“

Genauso wie sich auch Nick Woltemade seit seinem Weggang im Sommer hin zum VfB Stuttgart entwickelt hat – Drei-Tore-Gala im U-21-Dress inklusive. Seinem 23-jährigen Ex-Stürmer trauere Werner aber nicht hinterher. Auch den Schritt zum erfolgreichen Torjäger (neun Bundesliga-Tore in 21 VfB-Spielen gegenüber zwei Treffern in 41 Ligaspielen für die Werderaner) „hab ich ihm zugetraut“.

Ansonsten könnte er aber nur sagen: „Ich hab sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet. Wir haben ihn hier, was die sportliche Einschätzung angeht, alle gleich gesehen. Deswegen hat er auch hier ein sehr, sehr gutes Angebot bekommen. Da wäre er schon auch in der Spitze gewesen. Er hat sich aber für einen anderen Weg entschieden. Ich wünsche ihm nur das Beste – außer zweimal im Jahr – und freue mich für ihn.“

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