Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

Wende in Hoffenheim: Sportgeschäftsführer Schicker bleibt

Während alles auf einen Wechsel von Hoffenheims Sportgeschäftsführer Andreas Schicker nach Wolfsburg hinauszulaufen schien, haben die TSG-Gesellschafter am Samstagabend anders entschieden und sich demonstrativ hinter den Österreicher gestellt.

Gesellschafter einigen sich

Was seit Tagen bislang eher als vage Option hinter vorgehaltener Hand im Kraichgau die Runde machte, ist jetzt Fakt: Der Stammverein hat sich in der Causa Schicker in letzter Instanz durchgesetzt. Die interimistische Spitze des e.V. ist offenkundig auf Basis ihrer Stimmrechte-Mehrheit und nach intensiven Gesprächen an diesem Samstag mit Vereinsmäzen Dietmar Hopp und der verbliebenen Klubführung übereingekommen, den Weg nun doch gemeinsam weiterzugehen. Der sich scheinbar anbahnende Wechsel von Sportgeschäftsführer Andreas Schicker zum VfL Wolfsburg ist damit kein Thema mehr, Schicker bleibt in Hoffenheim.

„Ich freue mich, dass Andreas Schicker den erfolgreichen Weg der TSG, den er maßgeblich bestimmt hat, weiterführen will“, sagt Christoph Henssler stellvertretend für den e.V.-Vorstand, den er gemeinsam mit Frank Engelhardt interimistisch leitet. Dieser fügt an: „Wir haben auf Gesellschafterebene gemeinsam mit Dietmar Hopp vertrauensvolle und inhaltlich gute Gespräche geführt. Uns allen ist wichtig, nach den zuletzt ohne Frage turbulenten Wochen zu Stabilität, Kontinuität und Ruhe zurückzukehren.“

Zwischenzeitlich hatte auch Hopp offensichtlich Schickers Abgang erwogen, schließlich hätte die TSG ansonsten am Mittwoch die hochrangige Delegation aus Wolfsburg erst gar nicht anreisen lassen brauchen. Von konstruktiven Gesprächen war danach die Rede, rund um die Partie in Mainz (1:1) war sogar eine Ablösevereinbarung von rund drei Millionen Euro thematisiert worden für den noch bis 2029 in Hoffenheim gebundenen Österreicher.

Kein Interesse, Schicker gehen zu lassen

Nun kommt es anders. Nach kicker-Informationen haben sich die derzeitigen Gesellschafter der TSG, Hopp auf der einen und Henssler samt seines Kollegen Frank Engelhardt auf der anderen Seite, am Samstag in dieser Konstellation erstmalig getroffen. Mit dem Resultat, dass der Verein kein Interesse hat und keinen Anlass sieht, Schicker jetzt gehen zu lassen. Und ebenso wenig neues Führungspersonal reinzulassen. So war über ein bevorstehendes Engagement des früheren Hamburger Sportvorstandes Jonas Boldt spekuliert worden.

Das Veto Hensslers als verlängerter Arm der Fanszene darf vor allem auch als Absage an den zuletzt wieder offen zutage getretenen Einfluss des Spielerberaters Roger Wittmann gewertet werden, gegen den nicht nur die Südkurve zuletzt massiv protestierte und den sie aufgrund seiner Wirkmacht auf Hopp als „Enkeltrickbetrüger“ diffamiert hatte. Wittmanns Wirken hatte zuletzt die Geschäftsführer Markus Schütz und Frank Briel ihre Jobs gekostet, wenig später war Mitgesellschafter Jörg Albrecht vom Vereinsvorsitz zurückgetreten. All das hatte Schicker, dessen Verpflichtung kurioserweise ausgerechnet Wittmann einst in Hoffenheim eingefädelt hatte, für Veränderungspläne erst empfänglich gemacht.

Schicker: „Das Interesse anderer Vereine ehrt mich“

Nun scheint ein neuer Burgfrieden Schicker neue Rückendeckung und freie Hand im operativen Bereich zu gewähren. „Das bekannt gewordene Interesse diverser Klubs spricht für die Qualitäten von Andreas Schicker. Wir sind aber gemeinsam sehr froh, dass wir mit dieser neuen Aufstellung an der Spitze des Klubs gemeinsam die erfolgreiche Arbeit fortsetzen können“, betont Mäzen Dietmar Hopp, „unsere Mannschaft hat sportlich unter seiner Führung wieder zur ‚TSG-DNA‘ zurückgefunden, die Mannschaft ist jünger, ihr Fußball attraktiver und erfolgreicher geworden. Wir wünschen uns, dass Andreas Schicker diesen Weg noch lange federführend prägt.“

Nun also kann der 39-Jährige seine Mission im Kraichgau fortsetzen. „Das Interesse anderer Vereine ehrt mich – und ist zugleich eine schöne Bestätigung für die Arbeit, die wir hier im Kraichgau leisten. Aber die TSG-Gesellschafter haben mir eine klare Perspektive aufgezeigt, hier weiter erfolgreich arbeiten zu können“, versichert der 39-Jährige, „wir haben die Mannschaft im Sommer ganz bewusst neu zusammengestellt. Nun ist es wichtig, dass wir in Ruhe arbeiten können. Gemeinsam mit der Mannschaft, dem Trainer-Team und dem gesamten Staff werde ich alles dafür tun, um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Ich freue mich über diese Entwicklung, aber wir sind hier noch nicht fertig. Wir sind seit sechs Spielen ungeschlagen, und ich wünsche mir, dass fußballerische Themen künftig wieder im Vordergrund dieses tollen Vereins stehen. Darauf liegt mein voller Fokus.“

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5