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„Weltklasse-Tackling und kein Foul“: Bremer schieben Schiri-Frust

Nach dem Last-Minute-Remis gegen Heidenheim herrschte beim SV Werder mächtig Frust – und ganz viel Unmut über den Unparteiischen.

Nach dem 3:3 gegen Heidenheim

Auch im dritten Anlauf konnte Werder Bremen in der Bundesliga gegen Heidenheim nicht gewinnen. Diesmal gab es immerhin ein Remis – das fühlte sich aber wahrscheinlich viel mehr wie eine Niederlage an. Vor allem der späte Freistoß für die Heidenheimer, der letztlich zum 3:3-Endstand führte, stieß den Hanseaten sauer auf.

Jens Stage hatte bei einem FCH-Konter mit viel Risiko in Strafraumnähe zur Grätsche angesetzte und dabei zunächst den Ball und anschließend auch noch Leonardo Scienza getroffen. Zum Unverständnis der Bremer gab Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck durchaus berechtigt Freistoß – und der Rest ist Geschichte.

Dass die Entscheidung letztlich korrekt war, empfand man an der Weser nicht. „Wenn man es sieht, ist es klar Ball gespielt“, meinte Doppelpacker Marco Grüll am Sky-Mikro und stellte fest, dass „man da nicht pfeifen muss“. Letztlich sei es aber die Entscheidung des Unparteiischen gewesen und man könne daran ohnehin „nichts ändern“, so der Österreicher weiter. Er verwies zudem, dass „ein paar strittige Szenen dabei“ waren. „Heute war es bitter für uns.“

Stark spricht Klartext

Deutlicher drückte sich da schon Niklas Stark aus. „Die haben doch beide das Tempo drauf, er erwischt erst den Ball. Das ist doch niemals ein Foul.“ Auf Jöllenbeck war Stark nicht gut zu sprechen, dem Schiedsrichter warf er vor, dass „wenn etwas gegen uns gepfiffen werden konnte, dann wurde das auch gemacht“. Gleichzeitig bat der 29-Jährige auch um Verständnis, da seine Aussagen „klar auch ein bisschen emotional von mir sind, aber, wenn sowas ist, dann sollte man das auch ansprechen dürfen. Die Szene ist signifikant für das Spiel dann auch.“

Die Schuld beim Schiedsrichter suchen wollte man an der Weser aber auch nicht in Gänze. So stellte Peter Niemeyer (Leiter Profifußball) klar, dass man „die letzte Situation ein bisschen cleverer“ hätte ausspielen können. „Hintenraus in so einen Konter zu laufen, das war nicht glücklich – losgelöst vom Schiedsrichter.“ Dennoch war auch Niemeyer der Meinung, dass es kein Foul war. „Natürlich ist es hohes Tempo, für mich spielt er klar den Ball. Punkt.“

Schmidt sieht’s ganz anders

Eine andere Position vertrat naturgemäß Heidenheims Trainer Frank Schmidt. „Für mich ist es so, dass man bei der Intensität und dem Einsteigen von der Seite den Freistoß definitiv geben kann“, so der 51-Jährige. „Deswegen habe ich da eine andere Meinung – und bin froh, dass wir den Freistoß auch reingemacht haben. Wir haben immer zurückgeschlagen und die letzte Antwort gehabt. Es war von den Chancen und den Spielanteilen ausgeglichen und ein absolut gerechtes Ergebnis.“

Unter dem Strich aber haben die Bremer „in den entscheidenden Situationen auch zu viele Fehler gemacht“, wie auch Niemeyer zugab. „Wenn man zu Hause drei Tore schießt, müsste es eigentlich reichen. Aber es hat leider nicht zum Dreier gereicht.“ Das sahen die Spieler ähnlich, so sagte Grüll klipp und klar: „Wenn man schon 3:2 bis zum Schluss führt, dann muss man das auch über die Zeit bringen. Das ist dann am Ende zu wenig.“ Und auch Stark wusste, dass man die Partie früher hätte zumachen können. „Deswegen suchen wir die Schuld bei uns selbst.“

Ins gleiche Horn blies auch Trainer Ole Werner, der sich darüber ärgerte, „dass wir es nicht hinbekommen haben, bei einem Einwurf in der gegnerischen Hälfte in Ballbesitz zu bleiben. Wir laufen dann in einen Konter, was uns nicht passieren darf, wenn wir 3:2 führen.“ Dennoch ließ auch ihn die letztlich spielentscheidende Szene, der Freistoß an Scienza nicht los. „Es ist trotzdem ein Weltklasse-Tackling von Jens Stage und kein Foul.“

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