Der SC Freiburg hat sich für die TSG zum Angstgegner entwickelt. Gegen keinen anderen Kontrahenten warten die Kraichgauer länger auf einen Dreier, gegen keinen anderen Klub gewannen die Breisgauer zuletzt zu Hause zuverlässiger.
Seit April auswärts unbesiegt
Kaum zu glauben, aber wahr: Die TSG Hoffenheim ist seit über einem halben Jahr auswärts ungeschlagen. Und das liegt nicht nur an der Sommerpause. Immerhin vier Spiele währt diese Serie, in den beiden letzten Auswärtspartien der Vorsaison holten die Kraichgauer in Gladbach (4:4) und in Wolfsburg (2:2) jeweils ein Remis, die ersten beiden der laufenden Spielzeit wurden in Leverkusen (2:1) und bei Union Berlin (4:2) sogar gewonnen.
Die bislang letzte Niederlage als Gäste mussten die Hoffenheimer am 19. April hinnehmen – in Freiburg (2:3). Genau da muss sich die TSG am Sonntag nun erneut beweisen. Mittlerweile hat sich der SC zum Hoffenheimer Angstgegner entwickelt. Aus den jüngsten sieben Vergleichen holte Hoffenheim lediglich zwei von 21 möglichen Zählern. Die Kraichgauer warten gegen kein anderes Team derzeit so lange auf einen Sieg. Zugleich gewann Freiburg die jüngsten drei Heimspiele gegen die TSG allesamt und kann gegen keinen anderen Bundesligisten derzeit eine längere Siegesserie zu Hause vorweisen. Eine dieser Serien wird am Sonntagnachmittag also reißen, fragt sich nur: Welche?
14 Auswärtstore in fünf Spielen
„Es erwartet uns ein sehr energievolles Stadion und eine Mannschaft mit viel Energie und Teamspirit, die auch im Kollektiv sehr gut verteidigt“, weiß TSG-Trainer Christian Ilzer, „eine spannende Aufgabe, mit der sich die TSG zuletzt nicht so leicht tat.“ Viel wird davon abhängen, ob die starke Hoffenheimer Offensive mehr erzwingt als die nach wie vor löchrige Defensive verhindert.
Immerhin hat Hoffenheim in seinen jüngsten fünf Auswärtsspielen immer mindestens zwei und insgesamt 14 Tore (!) geschossen. Aber auch zwölf kassiert. Nach wie vor stellt die hohe Zahl an Gegentoren das Kernproblem dar. In diesem Kalenderjahr hat es bereits satte 50-mal eingeschlagen, der mit Abstand schlechteste Wert aller Bundesligisten, nur Union Berlin (43), Werder Bremen und Heidenheim (beide 42) waren in 2025 bislang ähnlich anfällig.
Moerstedt und Lemperle wieder fit
Und mit zehn Gegentoren nach vier Spieltagen rangiert die TSG in der neuen Saison auch am unteren Ende, gleichauf mit Bremen und Augsburg, nur Union kassierte noch einen Treffer mehr. „Uns ist bewusst, an welchen Schrauben wir zu drehen haben. Zum einen bei Standards, zum anderen bekommen wir auch noch zu einfach und leichtfertig Standardsituationen“, erkennt Ilzer, „aber das sind nicht die einzigen Dinge. Alles, was wir auf dem Platz machen, müssen wir auch immer gemeinsam machen. Im Football hast du eine eigene Defense Line und eine Offensive Line. Im Fußball musst du beides verkörpern und manchmal von dem einen sehr schnell in das andere umschalten, das sind unsere Aufgaben, denen wir uns im tagtäglichen Training widmen.“
Mal sehen, ob und wie gut das am Sonntagnachmittag klappt. Langweilig dürfte es kaum werden, schließlich blieb Freiburg in den zurückliegenden 24 Duellen mit der TSG nur ein einziges Mal torlos. Personell kann Ilzer jedenfalls wieder aus dem Vollen schöpfen, auch die zuletzt fehlenden Max Moerstedt und Tim Lemperle sind wieder fit.

