Nach drei Niederlagen in Serie eröffnet Heidenheim am Freitag im Derby, so nennt es zumindest Frank Schmidt, in Stuttgart den 31. Spieltag. Dabei muss der Coach einmal mehr auf Stürmer Budu Zivzivadze verzichten.
FCH ohne Zivzivadze
Null Punkte aus den vergangenen drei Spielen, allerdings gegen die Top-Drei der Liga. Kann passieren, könnte man sagen. Nicht aber so, wie es passiert ist, wie Heidenheims Trainer Frank Schmidt konstatiert hat. Die Einstellung muss am Freitagabend gegen Stuttgart deutlich besser werden.
Die Sage rund um Budu Zivzivadze und Mathias Honsak, die eigentlich seit drei Wochen wieder zur Verfügung stehen sollten, geht weiter. Honsak habe wieder trainiert, Zivzivadze sei immer noch nicht so weit. Ob es für Stuttgart reichen werde, wisse Frank Schmidt noch nicht, zumindest nicht bei Honsak.
Das 4:4 der Stuttgarter zuletzt hat sich Schmidt natürlich angeschaut. Vor allem die vier Gegentreffer sollten den Heidenheimern Mut machen, sagt der FCH-Trainer. „Daran hat es gefehlt gegen die Top-Drei. Von Spiel zu Spiel haben wir weniger Chancen gehabt. Wenn wir etwas holen möchten, dann müssen wir uns Chancen herausspielen und dann auch nutzen. Das wird die Herausforderung für uns werden“, sagt Schmidt.
Einmal ausgesprochen, bleibt es nun ein Derby
„In einem Derby passieren Dinge, mit denen man während des Spiels noch gar nicht rechnet“, ruft sich Schmidt das 3:3 in der vergangenen Saison in Stuttgart in Erinnerung. Den Begriff „Derby“ benutzt er in seiner Aufzählung mehrfach, er ist ihm nicht herausgerutscht. Hardcore-Fans würden ihm sicher widersprechen.
„Da habe ich jetzt gar nicht drüber nachgedacht. Wenn es das erste oder zweite Mal gegeneinander ist, dann ist es vielleicht zu hoch gegriffen, weil die Historie fehlt. Aber wir haben ja schon ein paar Mal gegen die Stuttgarter gespielt und aufgrund der Nähe ist es für mich einfach ein Derby“, begründet Heidenheims Übungsleiter, räumt aber ein, dass er wisse, dass diese Aussage nicht bei jedem auf Wohlgefallen stoßen dürfte. „Jetzt habe ich es gesagt, also stehe ich auch dazu.“ „Nachbarschaftsduell“ sei ihm zu wenig, fügt er grinsend an.
„Man bekommt bald das Ergebnis, das man verdient hat. Umso wichtiger ist es, zu punkten.“ (Frank Schmidt)
6000 Fans werden den FCH begleiten und sie hoffen natürlich auf ein Spektakel. Stuttgarts 4:4 vergangene Woche, das 3:3 in der vergangenen Saison – diese Erwartung ist nicht ganz utopisch. „Wenn man von so etwas ausgeht, dann wird man häufig enttäuscht. Das ist eben auch der Fußball“, sagt Schmidt.
Dabei ist es ihm trefflich egal, ob es ein Spektakel wird oder nicht. Fakt sei, dass es der 31. Spieltag ist. „Man bekommt bald das Ergebnis, das man verdient hat. Umso wichtiger ist es, zu punkten“, sagt Schmidt. Und das kann nur gelingen mit „mehr Gegenwehr und mehr Widerstandsfähigkeit“, stellt der FCH-Trainer Forderungen an seine Mannschaft.
Stuttgarts schwache Bilanz darf keine Rolle spielen
Dieses Spiel, ganz gleich, ob Derby oder nicht, elektrisiert die Württemberger. Und Schmidt weiß auch, dass die Stuttgarter zuletzt reihenweise zu Hause verloren haben, das alles soll aber keinen Einfluss auf seine Mannschaft haben. „Wir müssen jetzt erst einmal solch eine Leistung erzielen, um konkurrenzfähig zu sein, ganz gleich, wie die Bilanz des Gegners ausschaut“, sagt Schmidt. Der Zeugwart müsse nach der Partie allen Grund haben, die Waschmaschine anzuschmeißen, so Schmidt weiter.
Solch eine Leistung wie zuletzt gegen die Bayern, werde es in Stuttgart nicht geben, ist sich Heidenheims Coach sicher. Darf es auch nicht, wenn man das Konto so kurz vor dem Ende noch aufpolieren möchte. Von Nervosität spürt er bei seiner Mannschaft nichts, sagt Schmidt. Aber: „Jeder muss sich bewusst werden, dass es in zwei, drei Wochen vorbei sein kann. Nervosität ist nicht angebracht, wir brauchen Entschlossenheit.“ Wenn die Mannschaft so entschlossen auftritt, wie Schmidt vor diesem Duell, dann sollte durchaus etwas drin sein für den FCH.