Warum der SV Werder Bremen seinen Kader weiterhin bewusst klein halten will – und den Transfermarkt gerade in der Offensive trotzdem im Blick hat.
Toptalent Covic rückt für Hansen-Aaröen auf
Bereits kurz nach der Diagnose Ende November hatte Ole Werner die Ausfallzeit von Keke Topp auf „zweieinhalb, drei Monate“ taxiert, und hinsichtlich der Winter-Transferperiode auch die Frage aufgeworfen: „Wie reagiert man auf Verletzungen?“
Gerade im Angriff hatte sich die Personalsituation zumindest für die letzten zwei Bundesliga-Spiele im Jahr 2024 ja noch einmal verschlechtert: Bereits beim 2:0-Auswärtssieg auf St. Pauli musste der Cheftrainer des SV Werder Bremen auf Justin Njinmah verzichten, der aufgrund anhaltender Schmerzen im Sprunggelenk vorzeitig in die Winterpause geschickt wurde.
Wann und wie ist mit Njinmah und Topp zu rechnen?
Auch für das kommende Heimspiel gegen Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) stehen Werner somit erneut lediglich drei nominelle Stürmer zur Verfügung: Neben dem gesetzte Marvin Ducksch noch Marco Grüll, der in den vergangenen Wochen oftmals mit Njinmah um den Startelfplatz konkurrierte – und mittlerweile ja auch wieder Oliver Burke als Joker, der gerade erst über sein besonderes Comeback an der Weser sprach.
Ob Njinmah, wie geplant, zum Trainingsauftakt Anfang Januar wieder voll belastungsfähig ist, bleibt zunächst abzuwarten. Genauso, inwiefern Topp nach dem Syndesmoseriss direkt wieder zu einer echten Alternative wird, die er angesichts einiger Anlaufschwierigkeiten in der Bundesliga erst im Laufe der Hinrunde für Werder darstellte. Daher hat der Klub gerade im Angriff, insbesondere beim Profil des Zielspielers, den Markt genau im Blick.
Niemeyer: „Alle Spieler haben eine Relevanz“
Viel passieren sollte angesichts der aktuellen Konstellation jedenfalls nicht mehr; andererseits wollen die Bremer ihre Mannschaft auch nicht größer machen als nötig, wie Leiter Profifußballer Peter Niemeyer erläutert: „Wir haben den Kader bewusst kleiner gehalten, weil dadurch alle Spieler auch eine Relevanz haben: Jeder hat den Anspruch zu spielen und somit auch eine berechtigte Chance darauf.“
Zwei Spieler werden Werder in diesem Winter jedenfalls sicher verlassen: Der ohnehin unberücksichtigte Naby Keita wird genauso verliehen wie ab der Rückrunde Isak Hansen-Aaröen – auch der 20-Jährige kam in der Bundesliga gar nicht zum Einsatz. Ein externer Ersatz wird somit nicht zwingend benötigt, soll stattdessen intern mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs aufgefangen werden, „die immer wieder hochgezogen werden“, sagt Profi-Chef Niemeyer: „Weil das auch unser Weg sein wird.“
Covic fest bei den Werder-Profis dabei
In erster Linie vorgesehen für den Platz von Hansen-Aaröen ist Toptalent Patrice Covic, „der ab dem neuen Jahr fest bei den Profis dabei sein wird“, so der 41-Jährige. Der 17-jährige offensive Mittelfeldspieler wurde im Sommer von Hertha BSC verpflichtet, gilt als technisch hoch veranlagt. Covic, kroatischer U-19-Nationalspieler und Sohn von Ex-Hertha-Coach Ante Covic, kommt in der bisherigen Saison für die Bremer U 19 auf 17 Pflichtspiele, zehn Tore und zwei Assists.