Hans-Joachim Watzke hat sich bei Borussia Dortmund bereits ein wenig zurückgezogen – und will das noch steigern. Bei Nico Schlotterbeck hat er zum Abschied aber noch einen Wunsch.
BVB-Boss über die Zukunft des Verteidigers – und seine eigene
Für Hans-Joachim Watzke ist das Duell zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund buchstäblich ein Klassiker. In seinen über 20 Jahren als Vorsitzender der Geschäftsführung beim BVB hat der 66-Jährige schon unzählige schöne und bittere Momente gegen den deutschen Rekordmeister erlebt. Zum neuesten Aufeinandertreffen an diesem Samstagabend reiste er dennoch entspannter als sonst – und das nicht nur, weil seiner Borussia der Saisonstart unter Trainer Niko Kovac gelungen ist.
„Ich bin nicht mehr ganz so extrem nervös wie früher, weil ich jetzt schon ein bisschen weiter weg bin von der Geschichte“, erklärte Watzke, der sich zur Mitgliederversammlung am 23. November aus seinem Amt zurückziehen wird und sich dann zum Präsidenten wählen lassen möchte, vor dem Anpfiff in München am Sky-Mikrofon.
Sein Vorhaben, sich schon jetzt Schritt für Schritt aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und dieses Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl zu überlassen, scheint er in die Tat umzusetzen. „Ich hatte das letzte Mal vor zwei Wochen mit Lars und Sebastian Kontakt gehabt“, erklärte Watzke, der den Verein aber auch in Zukunft „beschützen“ und die Verantwortlichen „unterstützen“ will – „wenn sie das Gefühl haben, dass sie Unterstützung brauchen“.
Watzke wirbt mit dem Beispiel Hummels um Schlotterbeck
So überraschte es nicht, dass er die dieser Tage vieldiskutierte Personalie Nico Schlotterbeck zurückhaltend kommentierte. „Ich habe ja die sportliche Verantwortung abgegeben, aber Lars und Sebastian wissen beide, dass ich sehr froh wäre, wenn Niko verlängern würde“, meinte Watzke, der unlängst auch mit dem Innenverteidiger selbst sprach.
Diesen hatte er zu Wochenbeginn in Nordirland getroffen, als Watzke in seiner Rolle als DFB-Vizepräsident bei der Nationalmannschaft weilte. „Ich habe ihm natürlich auch gesagt, was das bedeutet, bei Borussia Dortmund wie Mats Hummels zum Weltstar zu werden. Aber es ist seine Entscheidung.“ Schlotterbecks Vertrag beim BVB läuft im Sommer aus, beim FC Bayern steht er – auch angesichts der offenen Zukunft von Dayot Upamecano – auf der Liste.

