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Was für Trapps Abschied aus Frankfurt spricht

Bei Eintracht Frankfurt sollte Kevin Trapp als Nummer 1 in die Saison gehen. Doch es könnte anders kommen.

Kapitän plötzlich auf dem Sprung

Spätestens als Keeper-Kronprinz Kaua Santos (22) die jüngste USA-Reise der Eintracht vorzeitig abbrechen musste, weil sein Knie auf dem Weg zur Rückkehr nach seinem Kreuzbandriss eine Reaktion gezeigt hatte, war die Torwartfrage für die ersten Wochen der Saison eigentlich geklärt. Kevin Trapp geht auch in sein neuntes Jahr in Frankfurt zunächst als Nummer 1 – so schien es zumindest. Doch kurz vor dem Pflichtspielstart an diesem Sonntag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) in Koblenz, wo die Eintracht in der 1. DFB-Pokal-Runde auf den Oberligisten FV Engers trifft, kommt plötzlich Bewegung zwischen die Frankfurter Pfosten.

Wie die französische Tageszeitung Le Parisien am Mittwoch berichtete, soll der 35-jährige Trapp kurz vor einer Rückkehr nach Paris stehen, wo er bereits von 2015 bis 2018 spielte. Allerdings geht es diesmal nicht um seinen damaligen Arbeitgeber Paris St. Germain, sondern um den Aufsteiger Paris FC.  Ähnlich wie der große Nachbar kommt auch der kleinere Pariser Klub ausnehmend finanzstark daher. Bernard Arnault, Eigentümer zahlreicher Luxusmarken wie Louis Vuitton und mit seiner Familie im Ranking der reichsten Menschen der Welt laut Forbes mit geschätzten 143 Milliarden Euro Nettovermögen auf Rang 9 gelistet, übernahm im vergangenen November 52 Prozent der Anteile über seine Holding Agache SCA. Arnaults Sohn ist zugleich der operative Chef des Klubs.

Zusätzlich sicherte sich Red Bull elf Prozent der Anteile. Als Ergänzung zum französischen U-21-Nationaltorwart Obed Nkambadio sollen die Ligue-1-Neulinge einen erfahrenen Schlussmann suchen – und dabei mit Trapp in fortgeschrittenen Gesprächen sein. Nach kicker-Informationen ist am Interesse der Franzosen durchaus etwas dran. Konkret wurde es zwar zwischen den Vereinen noch nicht. Ein Abgang des Routiniers, dessen bis 2026 laufender Vertrag bei der Eintracht sich ab einer bestimmten Anzahl von Einsätzen verlängern würde, ist aber nicht mehr auszuschließen. In Paris könnte er laut Sky bis 2028 unterschreiben, hinzu kommt die persönliche Konstellation: Trapp besitzt immer noch eine Wohnung in Paris, seine Verlobte hat dort ihren Lebensmittelpunkt.

Alternative Zetterer

Dass sich die Frankfurter bereits mit diesem Szenario auseinandersetzen, zeigt auch das parallele Interesse an Michael Zetterer (30). Der fußballerisch hervorragende Bremer, gerade erst im eigenen Verein als Nummer 1 bestätigt, gilt als mögliche Alternative, um Trapp zu ersetzen und mit Kaua Santos nach dessen voller Genesung um den Stammplatz am Main zu konkurrieren.

Trapp selbst ließ sich am Mittwochnachmittag im Rahmen des Frankfurter Familientags zur Saisoneröffnung unterdessen nicht wirklich etwas von dem ganzen Rummel um einen möglicherweise bevorstehenden Abschied anmerken. Kurz nach dem Bericht über das Interesse des Paris FC betrat der Torwart bei der Mannschaftspräsentation die große Bühne. Als Erster, ganz wie es sich für einen Mannschaftskapitän natürlich gehört, der er immer noch ist. Im Anschluss verteilte der Torhüter fleißig Autogramme an die Fans und hatte dabei auch abseits des Rasens alle Hände voll zu tun. Rund 20.000 Besucher waren bei hochsommerlichen Temperaturen gekommen, um sich mit dem Team auf die neue Saison einzustimmen.

383 Spiele absolvierte Trapp bislang für die SGE, 2022 strecke er die Europa-League-Trophäe in die Höhe. Bleibt abzuwarten, ob am Wochenende noch eine Partie hinzukommt. Und falls ja, wie viele tatsächlich noch folgen werden.

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