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Warum Leverkusen noch kräftig investieren kann

Noch nie hat Bayer 04 so viel Geld durch Transfers eingenommen wie 2025. Der kicker beleuchtet, welche Faktoren neben den elf Zugängen Einfluss auf den bleibenden Handlungsspielraum haben – und welche nicht.

Weitere drei Neue geplant

Rund 210 Millionen Euro hat Bayer 04 in diesem Transferfenster an Ablösen eingenommen. Mit etwa 115 Millionen Euro wurde etwas mehr als die Hälfte in neue Spieler investiert. Genügend finanzieller Handlungsspielraum für weitere hochkarätige und damit auch im Regelfall teure Verstärkungen ist also vorhanden.

Das gilt, auch wenn zuletzt spekuliert wurde, dass Bayer aufgrund des Gewinnabführungsvertrages mit dem Mutterkonzern Bayer AG, seine immensen Einnahmen wie beispielsweise die 125 Millionen Euro, die ohne Boni für Florian Wirtz (FC Liverpool) bilanziell verbucht wurden, an den Chemiekonzern weiterleiten musste und somit nur noch einen geringen Handlungsspielraum besäße.

Dass die Wirtz-Millionen genauso wie die 40 Millionen für Jeremie Frimpong (ebenfalls zum FC Liverpool) die Quartalsbilanz der Bayer AG beeinflussten, ist zwar ein Fakt, allerdings hat dies mit einer Gewinnabführung, die es zum jetzigen Zeitpunkt nicht gibt, nichts zu tun. Diese erfolgt erst am Ende des Kalenderjahres, wenn die Bayer 04 Fußball GmbH ihr Geschäftsjahr abschließt. Erst dann wird der ermittelte Gewinn an den Mutterkonzern übertragen bzw. ein Verlust von der Bayer AG ausgeglichen.

Für den Campus legt Bayer 04 wohl 50 Millionen Euro zurück

Die Millionen für Wirtz und Co. sind also abzüglich der getätigten Einkäufe weiterhin zu großen Teilen verfügbar. Zumal sich Bayer 04 in der vergangenen Saison auch durch die erfolgreiche Champions-League-Teilnahme ohnehin schon ein Budget im niedrigen zweistellige Millionenbereich für Transfers erwirtschaftet hatte. Allerdings wird Bayer 04 für den geplanten Campus-Bau eine zweistellige Millionensumme zurücklegen in der Größenordnung von 50 Millionen Euro. Dennoch besitzt der deutsche Vizemeister noch einigen Handlungsspielraum.

Das zeigt sich nicht nur darin, dass der Klub bei der gerade angestrebten Verpflichtung des französischen Nationalspielers Loic Badé vom FC Sevilla eine Ablöse inklusive Boni im Bereich zwischen 25 und 30 Millionen Euro verhandelt. Der 25-Jährige wäre Leverkusens vierter hochkarätiger Innenverteidiger für die Dreierkette.

Beim gewünschten Offensivakteur kann Bayer im selbst gesetzten Rahmen frei agieren

Anzunehmen, dass Bayer dafür so viel Geld locker macht, um danach aber für die halbrechte Offensivposition, für die der Bedarf akut noch viel größer ist, nur noch ein kleineres Budget zur Verfügung zu haben, ist absurd. Wäre es von den Bossen doch schlicht fahrlässig.

Doch für den gewünschten und benötigten Kreativakteur, der zusammen mit 35-Millionen-Euro Einkauf Malik Tillman (Eindhoven) den sportlichen Verlust von Wirtz auffangen soll, kann Bayer 04 im Rahmen der sich selbst gesetzten Grenzen frei agieren. So hatte kürzlich Geschäftsführer Simon Rolfes einen Einkauf für mehr als 50 Millionen Euro Ablöse ausgeschlossen.

Beim Kovar-Deal verschob Bayer bewusst Einnahmen ins Jahr 2026

Dass fehlende Mittel für noch folgende Verstärkungen nicht das Thema sein können, belegt auch der vor Wochen vollzogene Transfer von Torhüter Matej Kovar zur PSV Eindhoven. Dieser Deal wurde als Leihe vereinbart, wobei die Bedingungen, unter denen sich die Kaufpflicht für die Niederländer in Höhe von fünf Millionen Euro plus Boni aktiviert, sich nach kicker-Informationen quasi von alleine erfüllen. So soll der Klassenerhalt des niederländischen Meisters dafür ausreichen.

Die Kovar-Millionen fließen also erst 2026 in die Bilanz ein und auf das Leverkusener Konto, aber Bayer 04 kann sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einkalkulieren. Dem Klub ging es bei der Gestaltung des Deals also offensichtlich darum, 2025 nicht zu viel Geld einzunehmen, das dann einen noch höheren Gewinn bewirkt und zum Jahreswechsel per Abführungsvertrag an die Bayer AG geflossen wäre.

Neben Badé und einem Kreativen soll noch ein Profi kommen

Dies alles dient als Beleg dafür, dass der Leverkusener Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt noch in großem Maße gegeben ist. Was auch notwendig erscheint. Wären doch mit Badé im Abwehrzentrum und der gewünschten Kreativkraft halbrechts offensiv noch nicht alle Ideen des Klubs in Sachen Verstärkungen umgesetzt.

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