Vor seinem Bundesliga-Debüt will FCA-Trainer Sandro Wagner lieber nicht über sich selbst sprechen. Und auch nicht über Pläne.
FCA-Trainer steht vor seinem Bundesliga-Debüt
Sandro Wagner kann ziemlich egal sein, wie die jüngste Bilanz des FC Augsburg in Freiburg aussieht. Auch wenn er sie natürlich kennt, schließlich ist der 37-jährige Trainer bestens vorbereitet vor dem ersten Bundesliga-Auftritt seiner gerade erst begonnenen Laufbahn.
Von den vergangenen zehn Auftritten im Breisgau gingen neun verloren. Keinen Sieg seit elf Jahren weist die Bilanz beim SC aus, insgesamt gab es auch erst diesen einen im Februar 2014. „Ich glaube, unsere Social-Media-Abteilung war da noch im Kindergarten“, scherzte Wagner zwei Tage vor dem Spiel. „Das kann einem Angst machen, oder es kann Anreiz sein. Ich entscheide mich dann gerne für Anreiz, das 2025 anders zu machen.“
„Ich bin unfassbar egal, die Spieler sind wichtig.“ (Wagner über seine Gefühlslage)
Gewarnt sind Wagner und der FCA ohnehin. „Das wird ein Riesenbrett für uns am 1. Spieltag“, sagt der Trainer über den kommenden Gegner, der sich in der Vorsaison als Fünfter für die Europa League qualifizieren konnte. „Das war kein Zufall, dass sie relativ weit oben angekommen sind“, weiß Wagner, er hat sich alle Zahlen nochmal angeschaut. Standardtreffer, Balleroberungen, intensive Läufe und so weiter: überall rangierte der SC fast an der Spitze.
„Der DFL-Meister hat es gut mit uns gemeint“, sagt Wagner also mit Blick auf den Spielplan, schließlich gastiert in der kommenden Woche gleich der Titelverteidiger und Meisterschaftsfavorit Bayern München in Augsburg.
Mit „einer großen Portion“ Demut fährt der FCA nun erstmal nach Freiburg, aber auch mit einem klaren Ziel: „Wir wollen da die ersten drei Punkte holen.“ Elvis Rexhbecaj könnte dabei nach überstandenen Knieproblemen wieder mitwirken, Arne Maier nach kurzer Krankheit ebenso.
Claude-Maurice hat „Fuß-Aua“ – und Wagner „tolle Jungs“
Alexis Claude-Maurice dagegen wird fehlen, weil er laut Wagner noch „Fuß-Aua“ hat. Wann sich der Franzose von seiner Sprunggelenksstauchung erholt, ist aktuell noch nicht zu prognostizieren, der Trainer will sich sowieso lieber mit den Spielern beschäftigen, die zur Verfügung stehen. „Wir haben tolle Jungs, die das auf ihre Art und Weise auffangen.“
Steve Mounié und Phillip Tietz zum Beispiel, im Verbund. Die Doppelspitze dürfte wie beim 2:0-Pokalsieg in Halle das Vertrauen erhalten, dahinter Top-Talent Mert Kömür („Ich bin überrascht, wie gut er wirklich ist“). „Wir haben uns was überlegt“, versichert Wagner, ohne in Details zu gehen. „Ich hoffe, ihr seht das am Samstag auf dem Platz.“
Wie es ihm dabei vor seinem Debüt als Cheftrainer im Oberhaus geht, versucht Wagner auszublenden, zumindest in der Öffentlichkeit. „Ich bin unfassbar egal, die Spieler sind wichtig“, sagt er. „Ich habe so viel gelesen wieder über mich, da brauchen wir nicht wieder eine neue Geschichte machen. Es ist wurscht, wie ich mich fühle.“
Elektrisiert ist er trotzdem, genau wie „hoffentlich“ jeder Spieler seiner Mannschaft. „Kein Spieltag sollte als normal angesehen werden“, fordert Wagner. „Jeder Spieltag ist für uns sehr besonders. Genauso besonders gehen wir den Samstag an. Das hat einen besonderen Zauber, Samstag, 15.30 Uhr, dafür machen die Jungs das.“

