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„Viel Glück, viel Kobel und Killer-Instikt“: Dortmunds CL-Hoffnung lebt

Mit Glück, Effizienz, Disziplin und Abgezocktheit hat sich Borussia Dortmund mit 4:2 in Leverkusen durchgesetzt und die Chance auf die Champions League gewahrt. Am letzten Spieltag könne man die Saison nun „vielleicht so glimpflich wie möglich ausgehen lassen“, blickte Julian Brandt voraus.

Kovac hebt Sabitzer hervor

Die Kräfteverhältnisse waren in Leverkusen 45 Minuten lang eigentlich klar. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut verteidigt, waren nicht aggressiv genug“, analysierte Niko Kovac bei DAZN. Leverkusen nutzte das, erspielte sich einige Großchancen. Allerdings: Nur Jeremie Frimpong traf. Das Offensivtrio, Florian Wirtz, Nathan Tella und Amine Adli, verzweifelte an Gregor Kobel und dem Aluminium. „Da haben wir schon Glück gehabt“, musste der BVB-Coach gestehen, dessen Team zweimal auf das Tor schoss und mit einer 2:1-Führung in die Pause ging.

Auch Julian Brandt, Torschütze des zwischenzeitlichen 1:1, untermauerte gleich zu Beginn des Interviews bei DAZN: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr, sehr viel Glück und sehr, sehr viel Gregor Kobel gehabt. Das ist auch die Wahrheit.“ Zusätzlich habe man aber auch „Killer-Qualitäten“ gezeigt. „Wir hatten nicht so viele Chancen, aber die, die wir hatten, haben wir genutzt. Manchmal braucht man auch das am Ende der Saison.“

„Spitzenmannschaften kriegen nicht viele Chancen und wenn sie sie bekommen, dann machen Spitzenspieler die Bälle rein.“ (Niko Kovac)

Das bekräftigte sein Coach. „Spitzenmannschaften kriegen nicht viele Chancen und wenn sie sie bekommen, dann machen Spitzenspieler die Bälle rein.“ Das taten seine Schützlinge auch nach der Halbzeit, legten zwei weitere Tore nach und standen dabei defensiv deutlich sicherer als noch in den ersten 45 Minuten. „Schon durch die Umstellung in der ersten Hälfte von 5-4-1 auf 5-3-2 wurde es besser. Aber mit der Hereinnahme von Sabitzer zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir das Spiel dann kontrolliert und dementsprechend mehr Ruhe reingebracht“, resümierte Kovac.

Jener Marcel Sabitzer, der zu Beginn der zweiten Hälfte gekommen war, erntete von seinem Coach gar ein Sonderlob, wenn es darum ging, nach dem Wechsel hin zum Dreiermittelfeld die Außenbahnspieler von Leverkusen zu doppeln. Leverkusen tat sich nach dem Seitenwechsel deutlich schwerer, in aussichtsreiche Positionen zu kommen. „Da muss ich ganz klar Sabi hervorheben, der dem Spiel dort seinen Stempel aufgedrückt hat. Er war auch derjenige, der vor dem 3:1 den Ball erobert hat, bevor dann die Post abging.“

Kovac: „Haben die Luft auch mal rausgenommen“

Die Partie war für den BVB „wie ein internationales Pokalspiel, ein Finale“, erklärte Kovac. Entsprechend sei eine andere Herangehensweise nötig gewesen, als in einem „normalen“ Bundesliga-Spiel. „Das haben die Jungs gerade in der zweiten Halbzeit dann gezeigt. Wir haben die Luft auch mal rausgenommen, haben gewusst: Wann gehe ich nur zum Einwurf, wann schlage ich den Ball mal lang als Gregor Kobel. Das gehört alles dazu, um solche Spiele zu beruhigen.“

Mit Effizienz, Disziplin und eben jener Prise Abgezockheit fuhren die Dortmunder den vierten – wettbewerbsübergreifend gar fünften – Sieg in Serie ein. „Fußballerisch haben wir eine absolut gute Mannschaft“, betonte Kovac. „Aber es wächst natürlich auch mit Selbstvertrauen. Ich fordere ein, dass wir jedes Spiel so angehen, als wäre es die Champions League.“

Saison könnte „so glimpflich wie möglich“ ausgehen

Mit seinen Spielern gab sich Kovac „sehr zufrieden“, an welchen Stellschrauben im Sommer gedreht wird „werden wir sehen“. Zuvor steht schließlich auch noch ein entscheidendes Bundesliga-Spiel an. Dortmund braucht gegen Kiel mindestens einen Punkt mehr als der SC Freiburg im Parallelspiel gegen Frankfurt, um auf Platz 4 zu springen.

Sollte Freiburg aber gewinnen, könnte Dortmund wiederum mit einem Sieg an der SGE vorbeiziehen, wenn das um drei Tore schlechtere Torverhältnis mindestens ausgeglichen werden kann. „Wir sind angewiesen auf andere, aber wir sind zumindest einen Schritt weiter. Wir haben wieder ein Finale, wir spielen zu Hause und wollen gewinnen. Dann werden wir sehen, was im anderen Stadion passiert.“

Und auch Brandt blickte schnell auf das Endspiel. „Jetzt ist es für mich gar nicht wichtig, in die Vergangenheit zu gucken, was die letzten Monate schiefgelaufen ist, was die Gründe sind. Das wird man sich sicherlich nochmal vor Augen führen, wenn die Saison vorbei ist.“ Stattdessen gehe der volle Fokus auf Kiel, um die Saison „vielleicht sogar noch so glimpflich wie möglich ausgehen zu lassen“.

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