Vor der Sportgerichtsverhandlung beim DFB und dem Spiel in Heidenheim äußerte sich Leitwolf Christopher Trimmel auch über Ex-Trainer Bo Svensson und dessen Nachfolger Steffen Baumgart.
Positive Worte über den alten und neuen Coach
In Krisensituationen des 1. FC Union Berlin spricht aus dem Spielerkreis in der Regel Christopher Trimmel. Am Mittwoch stellte sich der 37 Jahre alte Kapitän im Presseraum des Stadions An der Alten Försterei über eine halbe Stunde lang geduldig und souverän den Fragen der Medienvertreter.
Der erste Eindruck vom neuen Trainer Steffen Baumgart sei sehr positiv, meinte der seit 2014 bei den Eisernen spielende Österreicher. „Er kennt den Verein, das macht vieles einfacher. Er ist sehr kommunikativ. Er ist klar in seinen Ansagen und Vorhaben“, meine Trimmel. „Es ist für uns Spieler für die Birne anstrengend, weil wir die ganzen Inhalte schnell in die Mannschaft reinbringen müssen. Die Zeit ist sehr knapp.“
Positive Schlüsse trotz Testspiel-Niederlage
Der 1:2-Testspiel-Niederlage gegen den Ligakonkurrenten Holstein Kiel über vier Mal 30 Minuten konnte Trimmel durchaus etwas Positives abgewinnen, auch wenn „alles neu und anders“ gewesen sei. Viele Dinge wären „überraschend gut“ gelaufen, so Trimmel.
Am Sonnabend (15.30 Uhr) in der Partie beim 1. FC Heidenheim ist für Union verlieren praktisch verboten, weil der Vorsprung auf Relegationsrang 16 damit deutlich zusammenschrumpfen würde. „Das wird ganz schwierig. Heidenheim besitzt eine gute Einstellung und einen sehr guten Trainer“, berichtete Trimmel. „Sie hatten zuletzt eine Mehrfachbelastung mit dem internationalen Geschäft. Es ist auch für sie keine einfache Situation.“
„Wir sind genauso verantwortlich. Deswegen hat man schon auch ein Schuldgefühl.“ (Christopher Trimmel über die Entlassung von Bo Svensson)
Die Ausgangsposition für das Match an der Brenz hängt auch ein Stück weit von der Entscheidung des DFB-Sportgerichts ab, das am morgigen Donnerstag ab 13.30 Uhr in Frankfurt den Einspruch des VfL Bochum gegen die Wertung der Partie am 14. Dezember in Berlin (1:1) verhandelt. „Bochum wird sagen, dass sie nicht mehr wechseln konnten. Aber wir waren schon vorher ein Spieler mehr. Es waren nur noch zwei Minuten zu spielen. Nach meinem Gefühl sollte man es beim Unentschieden belassen“, sagte Trimmel. „Der Verein wird sicher in irgendeiner Art und Weise anders bestraft. Ich verstehe aber die Situation, die nicht einfach ist, alle Seiten fordern das Maximum. Aber ich bin guter Dinge, dass wir den Punkt behalten können.“
Die Partie gegen Bochum bestritt Union noch unter Trainer Bo Svensson, der am 27. Dezember entlassen wurde. Trimmel räumte diesbezüglich Schuldgefühle ein. Wenn ein Trainer freigestellt werde, habe die Mannschaft schon einen Teil dazu beigetragen, gab Trimmel ehrlich zu. „Wir sind genauso verantwortlich. Deswegen hat man schon auch ein Schuldgefühl. Wir haben im Urlaub die Mitteilung erhalten und haben uns noch mal mit dem Trainerteam in Verbindung gesetzt“, sagte Trimmel. „Wir haben uns auch bedankt. Am Ende waren wir trotzdem charakterlich auf Augenhöhe.“