Union Berlin hat sich gegen Hoffenheim beim 2:4 einige individuelle Fehler geleistet. Allen voran Leopold Querfeld und Tom Rothe wirkten einmal mehr indisponiert.
Rothe und Querfeld enttäuschen erneut
Leopold Querfeld gehörte in der Rückrunde noch mit zu den konstantesten Akteuren, aber aktuell läuft der Österreicher seiner ordentlichen Form aus der Vorsaison gewaltig hinterher. Bereits in Dortmund (0:3, kicker-Note 4,5) gehörte der Innenverteidiger zu den schwächsten Spielern auf dem Platz. Genau wie Tom Rothe (kicker-Note 5), der nun gegen Hoffenheim beim 2:4 – wie auch Querfeld – einmal mehr einen rabenschwarzen Tag erwischte.
So verschuldete Letztgenannter den ersten Strafstoß, zudem sah er beim zweiten Treffer ebenso unglücklich aus, weil er seinen Gegenspieler Fisnik Asllani aus den Augen verlor und dieser wiederum unbedrängt einköpfen konnte. Rothe war beim 1:3 mitbeteiligt und sah aufgrund eines Foulspiels, das völlig zurecht zum zweiten Strafstoß geführt hatte, die Rote Karte. Zwar erzielte der 20-Jährige das zwischenzeitliche 2:3, aber das machten seine vielen Wackler im Defensivverhalten auch nicht wett.
Auf die Frage, ob man die beiden aufgrund der desolaten Vorstellung jetzt aufbauen müsste, antwortete Kapitän und Leitwolf Christopher Trimmel: „Die sind Profis genug, haben so viele Spiele auf dem Buckel. Die können schon gut damit umgehen.“ Es war aber nicht nur das Duo, das über weite Strecken enttäuschte.
Auch Robert Skov oder Rani Khedira beispielsweise haben schon bessere Darbietungen gezeigt. Insgesamt fielen die Gegentore der Hoffenheimer viel zu einfach. „Im Großen und Ganzen hatte ich schon das Gefühl, dass wir das im Griff haben. Aber alles kann man nicht verteidigen“, resümierte Trimmel.
Trainer Steffen Baumgart stellte auf ein 3-4-3-System um, nahm im Vergleich zum 0:3 in Dortmund Alex Kral raus und brachte dafür Oliver Burke. Der Schotte kam zu seinen Aktionen, hatte auf der rechten Außenbahn oftmals viel Platz, agierte aber insgesamt dann doch ein wenig unglücklich. Durch die Umstellung machte es den Eindruck, als ob die Berliner deutlich mehr Schwierigkeiten hatten, die freien Räume zuzulaufen. Zwar wurde das defensive Mittelfeld der Gäste oftmals erfolgreich zugestellt, aber der Zehner Andrej Kramaric konnte sich trotzdem frei durch das Zentrum bewegen.
Auf der einen Seite gingen die Eisernen deutlich mutiger und zielstrebiger vor als in den beiden vorherigen Bundesligapartien, aber dafür büßte man eben an Stabilität ein. Die richtige Balance haben die Köpenicker noch nicht gefunden. Und die Aufgaben werden nicht unbedingt leichter. Am kommenden Spieltag gastiert Union Berlin beim Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt.
„Jeder Gegner in der Bundesliga ist an gewissen Tagen schlagbar“
„Jeder Gegner ist in der Bundesliga an gewissen Tagen schlagbar, daher versuchen wir aus Frankfurt etwas mitzunehmen“, sagte Khedira. Dafür muss Union Berlin aber erstmal wieder zu alter Kompaktheit zurückfinden. Davon ist man aktuell weit entfernt, wie die letzten Begegnungen gezeigt haben.

