Für den FC Bayern kommt es in der Abwehr knüppeldick: Innerhalb weniger Tage brechen drei wichtige Spieler weg, nach Alphonso Davies und Dayot Upamecano nun auch Hiroki Ito.
Bayern: Dritter Verteidiger verletzt
Die Zuschauer in der Allianz-Arena ahnten sofort, dass es bei Hiroki Ito nicht gut aussieht: Ohne Gegnereinwirkung ging der Japaner kurz vor Ende des 3:2-Siegs gegen den FC St. Pauli zu Boden, fasste sich an den rechten Fuß. Anschließend machte er keine Anstalten, auf den Platz zurückzukehren, ging stattdessen langsam Richtung Spielertunnel.
Auf die zweimalige Frage des kicker, ob es ihm gutgehe, antwortete Ito später beim Verlassen des Stadions nur knapp mit „No“. Am Sonntag folgte die bittere Gewissheit: Der 25-Jährige erlitt erneut eine Fraktur des rechten Mittelfußes und wird dem deutschen Rekordmeister damit mehrere Monate fehlen.
„Die Nachricht von der erneut schweren Verletzung von Hiroki trifft uns alle sehr hart. Er hatte sich gerade erst nach monatelanger Reha wieder zurückgekämpft und fällt nun wieder lange aus – man kann nur erahnen, was gerade in ihm vorgeht“, ließ sich Sportvorstand Max Eberl auf der Webseite des FC Bayern zitieren und versprach: „Er bekommt von uns alle Unterstützung, die er braucht. Er ist ein Kämpfer und wir freuen uns, wenn er wieder zurück auf dem Platz ist. Kopf hoch, Hiroki – der FC Bayern ist an deiner Seite.“
Kompany gehen links die Alternativen aus
In der Sommervorbereitung hatte sich Ito zum ersten Mal den Mittelfußgebrochen, in einem Testspiel gegen Düren. Kurz vor dem Comeback folgte im November der Rückschlag, der Neuzugang vom VfB Stuttgart musste erneut operiert werden. Seit seinem Comeback im Februar kam er in sechs Bundesliga- und zwei Champions-League-Partien zum Einsatz, erzielte beim 4:0 gegen Frankfurt einen Treffer.
Nach dem Kreuzbandriss von Alphonso Davies sollte Ito links hinten zur wichtigen Kraft werden, auch als Alternative zu Dayot Upamecano stand er in der Innenverteidigung auf dem Zettel von Trainer Vincent Kompany. Diesem gehen nun vor allem links hinten die Optionen aus. Als Spezialist bleibt ihm nur Raphael Guerreiro. Ein feiner Fußballer, dem aber auf höchstem Niveau das Tempo und die Robustheit in der Defensive fehlen.
Neben Guerreiro könnten theoretisch Josip Stanisic und Konrad Laimer „seitenverkehrt“ spielen, optimal wäre diese Lösung mit ihnen nicht. Für die Klub-WM im Juni und Juli dürfte der FC Bayern die Leihe von Talent Adam Aznou vorzeitig beenden, der aktuell bei Real Valladolid wertvolle Spielpraxis sammelt.
Aktuell bleiben Kompany für die Viererkette sechs Spezialisten: Laimer, Stanisic, Guerreiro, Min-Jae Kim, Eric Dier und Sacha Boey. Passieren darf nun nichts mehr, auch wen beispielsweise Leon Goretzka oder Joao Palhinha hinten aushelfen könnten. „Wir werden nun umso mehr alle Kräfte bündeln, um unsere Ziele weiter zu verfolgen“, gibt sich Eberl kämpferisch.