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Tella läuft die Zeit davon: Wer sorgt für Tiefe im Bayer-Spiel?

Der Einsatz von Nathan Tella beim FC St. Pauli ist mindestens fraglich. Trainer Kasper Hjulmand hat zwar viele Alternativen. Allerdings stellt sich ohne den Nigerianer die Frage, wer für Tiefe im Bayer-Spiel sorgen soll.

Nigerianer noch nicht im Training

Er war bei der besten Leverkusener Saisonleistung einer der Besten bei Bayer 04: Nathan Tella wirkte zusammen mit Alejandro als spielentscheidender Akteur beim 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am 3. Spieltag. Dennoch bleibt die Partie, bei der der nigerianische Nationalspieler sowohl den Freistoß vor dem 1:0 als auch den Strafstoß zum 2:0 herausholte, für den 25-Jährigen nicht in rundum guter Erinnerung.

Denn Tella erlitt dabei einen Schlag aufs linke Knie, weswegen er in den folgenden Spielen beim FC Kopenhagen (2:2) in der Champions League und zuletzt beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach passen musste. Und auch am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Partie beim FC St. Pauli droht nun der Ausfall des schnellen Rechtsfüßers, der auch am Mittwoch noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte.

Zumindest für die Startelf dürfte Tella in Hamburg kein Thema sein

Bei noch zwei Einheiten, die vor dem St.-Pauli-Spiel anstehen, dürfte Tella für die Startelf kein Thema sein, falls er überhaupt einsatzbereit ist. Womit sich für Trainer Kasper Hjulmand die Frage stellt, wie er den variablen Offensivakteur ersetzt.

Optionen für die zweite Zehnerposition in seinem 3-4-2-1-System bieten sich dem Dänen dabei viele: Eliesse Ben Seghir, Claudio Echeverri, Ibrahim Maza und auch Jonas Hofmann. Allesamt ballsichere Akteure, die das Spiel zwischen den Linien verstehen, sich dort gut ins Kombinationsspiel einfügen. Aber auch allesamt Akteure, die in dieser Saison noch nicht die größte Eigenwerbung für sich betrieben haben.

Tella fehlt beim Pressing und mit seinen Tiefenläufen

Zudem bringt keiner aus dem Quartett Tellas leidenschaftliches Anlaufverhalten mit, das für das Pressing und Gegenpressing – Letzteres kritisierte Hjulmand jüngst heftig – enorm wichtig ist. Darüber hinaus zeichnet sich der laufstarke Profi durch eine besondere Mannschaftsdienlichkeit aus.

Seine Tiefenläufe, die Tella immer wieder ohne Ball anzieht und damit den gegnerischen Abwehrverband in Bewegung bringt, fehlten dem Leverkusener Spiel zuletzt augenfällig. Mit der Konsequenz, dass sich der deutsche Vizemeister nicht viele Torchancen erarbeitete, schon gar nicht aus dem geordneten Aufbauspiel heraus.

Gegen Gladbach sorgten Poku und Tape als Joker mit ihrem Tempo für Tiefe

Wie bringt Hjulmand also ohne Tella Tiefe ins Leverkusener Spiel? Gegen Gladbach sorgten dafür die eingewechselten Ernest Poku und Axel Tape, die in dem dann auf eine Viererkette umgestellten System die rechte Seite besetzten. „Axel und Poku haben in der zweiten Halbzeit auf der rechten Seite für etwas Tempo gesorgt“, urteilt der Trainer, der Pokus Stärken im Offensivduell gerne öfter isoliert erleben möchte.

„Wir sollten Poku manchmal allein lassen, nur eins gegen eins, weil er diese Eins-gegen-eins-Angriffe machen kann. Aber auch Axel kann uns mit seiner Schnelligkeit und seiner Kraft etwas bieten“, sagt Hjulmand. Doch kommt es auch dazu?

Bislang durfte Poku nur ran, wenn Bayer das Risiko erhöhen musste

Bislang durfte Poku meist ran, wenn Bayer das Risiko erhöhen musste und deshalb auch auf eine Viererkette umstellte, Poku dann als sehr offensiver rechter Schienenspieler wie in Kopenhagen oder als Rechtsaußen vor Rechtsverteidiger Tella wie gegen Gladbach ran durfte. Doch dass Hjulmand sein System jetzt umstellt, darf nahezu ausgeschlossen werden, nachdem dieser gerade betonte, dass sich die Mannschaft finden müsse, die noch nie zweimal nacheinander in derselben Besetzung auflief.

Zudem fiel Poku nicht nur durch seine Sprints in die Tiefe auf. Der niederländische U-21-Nationalspieler erlaubte sich bei seinen Joker-Einsätzen nämlich auch den einen oder anderen Fehlpass, der den Gegner zum Kontern einlud. Und gerade das darf sich Bayer gegen die Konter-Spezialisten aus Hamburg nicht erlauben. Sodass vieles für eine ballsichere Option auf der Doppelzehn neben Malik Tillman spricht.

Soll Tape für Tiefe sorgen, müsste Hjulmand Vazquez opfern

Auch der gelernte Verteidiger Tape hat mit seinen technischen Fähigkeiten und seinem Speed bereits gezeigt, dass er auf der rechten Seite für Tiefe sorgen kann. Dann müsste Hjulmand aber dort den von Real Madrid geholten Lucas Vazquez (34) opfern. Das Problem mit der fehlenden Tiefe im Bayer-Spiel hat der neue Werkself-Trainer längst erkannt. Was noch lange nicht heißt, dass es einfach ist, eine passende Lösung dafür zu finden.

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