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Tah überragt und schwärmt von Taktiker Xabi Alonso

Im Sommer wäre er fast in München gelandet. Nun ragte Jonathan Tah auch im dritten Spiel gegen die Bayern heraus. Der Abgang des Abwehrchefs im Sommer wird Bayer schmerzen, der nach dem 0:0 von Leverkusens Entwicklung und Xabi Alonso schwärmte.

Leverkusens Abwehrchef erneut gegen Bayern top

Es sind die beiden Personalien, die bei Bayer 04 natürlich alle beschäftigen: Bleiben Topstar Florian Wirtz und Trainer Xabi Alonso dem Double-Gewinner auch in der kommenden Saison erhalten? Im positiven Fall wäre es Schlüsselentscheidungen für den Klub, der aber dann dennoch den ablösefreien Verlust einer Säule verkraften muss, die auch beim 0:0 gegen den FC Bayern ihre herausragende Bedeutung für diese Mannscjaft noch einmal unterstrich: Jonathan Tah.

Tah: Im dritten Bayern-Duell zum zweiten Mal Spieler des Spiels

Im Sommer hatten fünf Millionen Euro an Ablöse gefehlt, dann wäre der heute 29-Jährige zum deutschen Rekordmeister gewechselt, der am Samstag gegen die Münchner mal wieder eine absolute Topleistung ablieferte und mit dieser eine grandiose Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren eindrucksvoll unterstrich. Zum zweite Mal in den bisherigen drei Duellen mit den Bayern in dieser Saison schwang sich der Rechtsfuß zum Spieler des Spiels auf.

  • Wirtz symbolhaft, Musiala und Co. abgemeldet: Leverkusen-Bayern in der Einzelkritik (k+)

Tah, früher relativ eindimensional, bringt nun alles mit, was einen Innenverteidiger von europäischem Top-Niveau auszeichnet: Vor der Pause spielte er zwei linienbrechende Pässe der Extraklasse, nach der Pause bereitete er nach Leverkusener Ecken zwei Großchancen vor. Insgesamt verteidigte der Hüne stark – und das unter ganz besonderen Voraussetzungen.

Tah war wie Tapsoba taktisch maximal gefordert

Hatte Xabi Alonso seinen Spielern doch eine ganz speziellen taktischen Ansatz mit extrem hohen und aggressiven Pressing verordnet, der gerade für die beiden Innenverteidiger, Tah und Edmond Tapsoba, maximal forderte. So mussten die beiden zentralen Abwehrspieler immer wieder bis weit in die gegnerische Hälfte, wiederholt bis 25 Meter vor der das Münchner Tor, nach vorne stechen, um Harry Kane (Tapsoba) und Jamal Musiala (Tah) zu attackieren, wenn die sichbei der Münchner Spieleröffnung anboten.

„Es ist natürlich irgenwo riskant, aber wenn alle 100 Prozent mitmachen, ist es auch nicht so riskant“, ordnete der Nationalspieler diese Marschroute ein, die er für die so überzeugenden Vorstellung verantwortlich machte: „Dieser Ansatz, diese hohes Pressen und diese Alles-oder-Nichts-Mentalität war positiv und hat der Mannschaft ein gutes Gefühl gegeben. Und deswegen haben wir, glaube ich, auch diese Leistung abgeliefert.“ Durch die Bayer 04 unter Xabi Alonso auch das sechste Duell gegen den FC Bayern nicht verlor.

„Der Trainer, das muss man schon sagen, hat immer den richtigen Riecher.“ (Jonathan Tah)

Die Spiele gegen den Rekordmeister, zuvor oft von zu viel Demut geprägt, belegen auch die Entwicklung des ganzen Klubs unter dem Spanier. So erklärte Tah auf die Frage, was sich denn inzwischen bei Bayer 04 verändert habe, mit dem Blick auf insgesamt zehn eigenen Jahre beim Werksklub: „Die Art und Weise, wie wir in die Spiele reingehen, wie wir die Spiele gestalten. Unsere Matchpläne. Es ist ja nicht so, dass wir jedes Spiel gleich gestaltet haben. Das Pokalspiel und das Hinspiel waren ja vom Ansatz her völlig anders. Der Trainer, das muss man sagen, bereitet uns schon immer sehr, sehr gut vor auf diese Matches und hat immer den richtigen Riecher, im richtigen Moment, das Richtige zu tun.“

Trotz des 0:0, das sich im Meisterschaftsrennen für Bayer eher wie eine Niederlage anfühlte, gab sich Tah auch dementsprechend kämpferisch, was die Titelchancen bei weiterhin acht Punkte Rückstand angeht. Er glaube noch „absolut“ an die Titelverteidigung, „ich habe keine Zweifel, dass noch etwas geht. Doch dafür müssen wir Punkte sammeln und am Ende auch kucken, was andere machen.“

„Ich habe keine Zweifel, dass noch etwas geht“ (Jonathan Tah)

Die eigene Leistung dürfte den Glauben an eine eigene Serie, die nötig ist, geschürt haben. Ob der durch Bayers Glanzleistung provozierte schwache Münchner Auftritt aber ausreicht, um den FC Bayern in der Liga noch einmal ins Straucheln geraten zu lassen, ist allerdings eine ganz andere Frage.

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