Hinter Michy Batshuayi liegen aufregende Tage. Am Donnerstag stellte sich Frankfurts neuer Stürmer im Rahmen einer Pressekonferenz vor und verriet unter anderem, dass er schon seit Jahren in Kontakt zu Sportvorstand Markus Krösche steht.
Frankfurts Frohnatur Batshuayi stellt sich vor
Am Montagabend saß Michy Batshuayi noch 2700 Kilometer Luftlinie von Frankfurt entfernt in einem Hotel in Gaziantep und wartete. Während seine Mannschaftskameraden von Galatasaray in der nahe der syrischen Grenze gelegenen Stadt einen 1:0-Auswärtssieg feierten, bangte Batshuayi um seinen Wechsel zu Eintracht Frankfurt. Das WLAN war schlecht, vielleicht verschickte der türkische Traditionsklub die Vertragsseiten auch deshalb als einzelne PDF-Dateien nach Frankfurt.
Im Proficamp der Eintracht brach der Schweiß aus. Schließlich mussten alle Unterlagen pünktlich vor 20 Uhr in die entsprechenden Systeme hochgeladen werden, mehrere Computer liefen parallel. Erst wurden die Stunden bis zur Schließung des Transferfensters immer weniger, dann die Minuten, dann die Sekunden. „Die letzten Stunden waren sehr stressig für mich. Aber dank Gott bin ich jetzt hier“, rekapituliert der Stürmer.
Mit Krösche seit Jahren im Austausch
In Frankfurt gab es ein freudiges Wiedersehen mit seinem belgischen Landsmann Arthur Theate, den er aus der Nationalmannschaft kennt. „An Arthur geht ein großer Dank. Er hat eine wichtige Rolle gespielt. Wir haben uns viel über den Verein, die Mannschaft, den Trainer und die Abläufe ausgetauscht“, erzählt Batshuayi. Interessant: Auch mit Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche stand er laut eigener Aussage „seit einigen Jahren im Austausch“. Das internationale Netzwerk des erst 44 Jahre alten Managers hat sich wieder einmal ausgezahlt.
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Am Mittwoch trainierte Batshuayi erstmals mit seinen neuen Teamkollegen auf dem Platz, schon am Samstag könnte er im Auswärtsspiel in Gladbach mit dem Adler auf der Brust debütieren. „Ich fühle mich sehr wohl und bereit“, verkündet der Stürmer. Realistisch ist ein Einsatz als Joker, ein Einsatz von Beginn käme nach so kurzer Zeit überraschend. Sturmkollege Elye Wahi könnte ebenfalls sein Debüt feiern. Das sorgt auch bei den Fans für Spannung und Vorfreude.
Nationalelf-Rückkehr als Ziel
Eine Vorliebe für eine bestimmte Formation hat Batshuayi nicht. „Ich bin auf dem Platz sehr flexibel, egal in welchem System wir spielen“, erklärt der 31-Jährige. Zu seiner Spielweise sagt er: „Man kann mit mir sehr gut kombinieren, mir den Ball in den Fuß spielen oder mich in die Tiefe schicken. Ich bin auch ein guter Kopfballspieler und kann den Ball halten, wenn es nötig ist. Ich werde alles dafür tun, um den Fans viel Spaß zu bereiten.“ Darüber hinaus sieht er sich in der jungen Frankfurter Mannschaft „in einer Führungsrolle“ und kündigt an: „Ich werde versuchen, die jungen Spieler zu motivieren und zu pushen.“
Über gute Leistungen bei der Eintracht will er sich auch wieder für die Nationalmannschaft empfehlen. Für Belgien stand er 55-mal auf dem Platz und erzielte 27 Treffer. Letztmals kam er am 26. März 2024 beim 2:2 in England zum Einsatz. Der Leipziger Lois Openda (24) und Weltstar Romelu Lukaku (31) haben klar die Nase vorne. Doch Batshuayi lässt sich nicht entmutigen: „Ich bin immer noch sehr hungrig. Der Wille ist auf jeden Fall da, in die Nationalmannschaft zurückzukehren. Das ist eines meiner Ziele.“ Vielleicht werden die Karten unter dem neuen Nationaltrainer Rudi Garcia neu gemischt.