Quasi mit dem Pausenpfiff hätte Kevin Stöger gegen Mainz nach einem Gerangel mit Dominik Kohr gerne einen Elfmeter gehabt. Nach dem Schlusspfiff klang das anders.
Rangelei mit Kohr
So ein bisschen hatte der FSV Mainz 05 die erste Hälfte in Gladbach auf den Kopf gestellt, indem Paul Nebel kurz vor der Pause das 0:1 erzielte. Denn die Borussia war der Führung bis dato näher gewesen. Noch kürzer vor der Pause hätte Dominik Kohr seine Mannschaft dann aber beinahe um die Halbzeit-Führung gebracht. Oder?
Am Ende einer Rangelei mit Gladbachs Kevin Stöger, bei der der körperliche Aspekt augenscheinlich vor allem vom Mainzer ausging, stieß Kohr seinen Kontrahenten schlussendlich zu Boden. Und erst war nicht ganz klar, ob er Stöger – dazu noch im Strafraum – womöglich sogar im Gesicht getroffen hatte.
Schiedsrichter Sascha Stegemann ging in die Kommunikation, nicht aber in die Review Area. Er stand zu seiner Entscheidung, keinen Strafstoß zu verhängen, und erklärte sie dem liegen gebliebenen Stöger auch. „Dass er mich trifft, aber nicht im Gesicht“, verriet der Linksfuß nach dem Schlusspfiff bei DAZN, „und dass es für den Video-Schiedsrichter zu wenig gewesen war“.
Und wie findet Stöger das? „Für mich ist das abgehakt“, hatte Gladbachs Startelf-Zehner die Thematik noch begonnen, ehe er eine Teilschuld gestand. „Er trifft mich so ein bisschen im Oberkörperbereich. Ich mach‘ natürlich ein bisschen viel draus. Ich glaube, der Schiedsrichter hat richtig entschieden.“ Knackpunkt-Szene damit also vom Tisch.
„Ein Kevin Stöger provoziert auch achtmal vorher.“ (Dominik Kohr)
Für Kohr sowieso, der kurz nach der Pause nicht als Elfmeter-Sünder, sondern als Torschütze in Erscheinung trat. Und als werdender Vater. Seine Partnerin sei in der achten Woche mit dem zweiten gemeinsamen Kind schwanger, so der Mainzer, für den die Szene kurz vor dem Seitenwechsel natürlich auch kein Strafstoß gewesen war.
„Ein Kevin Stöger provoziert auch achtmal vorher“, meinte der 31-Jährige: „Das sieht der Schiedsrichter, und deshalb gibt er auch keinen Elfmeter.“ So also die Einschätzung des Spiel-Vorentscheiders Kohr, der sich für seinen Schubser dennoch auch selbst kritisierte: „Klar muss man da auch reifer sein.“ So viel Einstimmigkeit rund um einen Aufreger ist selten.