Beim Trainingsstart des FC St. Pauli ins neue Jahr war mit James Sands erst ein Winter-Neuling dabei. Noah Weißhaupt wird voraussichtlich am Freitag das erste Mal mittrainieren, und: Der Freiburger Leihgabe soll auch noch Stürmer Abdoulie Ceesay (20) folgen.
Aufsteiger hat die Winter-Planung abgeschlossen
Der Gambier Ceesay ist aktuell von seinem Klub Real Banjul nach Estland an Paide Linnameeskond ausgeliehen, hat in der 1. Liga in 23 Pflichtspielen 17 Treffer erzielt und sieben weitere vorbereitet. Andreas Bornemann sagt: „Er hat ein Profil, das zu uns passt.“ Und: Der junge Stürmer würde in die Reihe von überraschenden Wintertransfers passen, mit denen der Sportchef in der Vergangenheit Erfolg hatte.
Zur Erinnerung: Vor exakt zwei Jahren verpflichtete der Kiez-Klub völlig überraschend Elias Saad aus der Regionalliga Nord von Eintracht Norderstedt und Oladapo Afolayan von den Bolton Wanderers aus der 3. Englischen Liga – beide wurden zu Aufstiegsgaranten und haben auch in der Bundesliga überzeugt.
Ceesay trauen die Macher einen ähnlichen Weg zumindest zu: „Es ist ein interessanter Spieler, der uns flexibler machen würde“, erklärt Blessin und weiß: „Ein Markt wie der in Estland ist einer, auf den wir uns konzentrieren und spezialisieren müssen. Denn schon in Ligen wie in Belgien sind Spieler für uns nicht bezahlbar, wenn sie dort eine gute Saison hatten.“ Da Ceesay aus seinem Heimatland jedoch bereits ausgeliehen ist, müssen noch vertragliche Details festgezurrt werden. „Es sind noch ein paar Dinge zu besprechen, die Zeit in Anspruch nehmen“, sagt Bornemann.
Schon vor zwei Jahren war St. Pauli an Weißhaupt interessiert
Keine Zeit mehr benötigt der Weißhaupt-Deal. Wegen der Feiertage konnten mit dem 23-jährigen Freiburger erst jetzt alle medizinischen Untersuchungen durchgeführt werden. Deshalb kam das Auftakttraining für den Flügelspieler zu kurz, die Freude auf ihn ist am Millerntor dennoch riesengroß. Auch, weil ein langer Anlauf genommen wurde.
Bornemann verrät: „Wir haben uns bereits vor zwei Jahren mit Noah beschäftigt, aber dann hat der SC Kevin Schade abgegeben.“ Weißhaupt wurde im Breisgau weiter als Flügel-Alternative benötigt, den Kontakt aber hat St. Pauli nie abreißen lassen – und nun, da das Talent nach nur drei Teileinsätzen in der laufenden Spielzeit dringend Spielpraxis benötigt, zugegriffen. Allerdings ohne die von den Hamburgern favorisierte Kaufoption. Auf diese gab es laut Aussage des Sportchefs „keine Chance“. Ein Hinweis auf den Stellenwert, den der gebürtige Rostocker grundsätzlich in seinem Klub hat.
St. Pauli: Nach Sands, Weißhaupt und Ceesay ist Schluss
Jene Option hat St. Pauli hingegen bei Mittelfeld-Leihgabe Sands. Der 24-jährige US-Amerikaner ist eine Reaktion auf die Personalnot im zentralen Mittelfeld. Denn diese bleibt zumindest in den ersten Tagen des neuen Jahres bestehen. Weder Innenverteidiger Karol Mets (nach Patellasehnenproblemen) noch die Mittelfeldspieler Connor Metcalfe (Adduktorenprobleme) und Robert Wagner (Muskelverletzung) waren zum Auftakt dabei, werden folglich mindestens noch die ersten drei Bundesligapartien in der englischen Woche verpassen.
Mit den vollzogenen Nachjustierungen durch Sands und Weißhaupt sowie der angestrebten Verpflichtung von Ceesay sieht Blessin seine Mannschaft dennoch gerüstet: „Wir wollten uns in der Breite verstärken, weil wir in den letzten Wochen viele Probleme mit Ausfällen hatten.“ Die Transferaktivitäten sind damit abgeschlossen. Bornemann erklärt: „Darüber hinaus wird nichts passieren.“