Der Ertrag der TSG schwankt erheblich, je nachdem, ob der frühere Nationalspieler auf dem Platz steht oder wie gegen Heidenheim eben nicht.
TSG-Bilanz mit und ohne den Sechser
Nun ist es im komplexen Fußballgeschehen nur sehr bedingt möglich, die Darbietungen einer Mannschaft an nur einem Spieler festzumachen. Dennoch kristallisieren sich immer wieder Schlüsselfiguren heraus, die das Geschehen maßgeblich prägen und gegebenenfalls auch den Unterschied ausmachen können.
In Hoffenheim läuft das derzeit auf Anton Stach hinaus, an dem der in diesem Kalenderjahr zu verzeichnende Aufwärtstrend der Hoffenheimer festzumachen ist. Denn den Eindruck einer stabileren Einheit mit dem 26-Jährigen und einer labileren TSG ohne ihn lässt sich eindrucksvoll mit unbestechlichen Daten belegen.
Signifikanter Unterschied
So mussten die Kraichgauer in den bislang zehn Ligaspielen im Jahr 2025 viermal auf ihren Mittelfeldspieler verzichten, zunächst wegen einer hartnäckigen Fersenblessur, am Sonntag wegen einer Gelbsperre. Dabei klafft die Ausbeute der Ilzer-Truppe mit und ohne Stach signifikant auseinander.
Ohne den Stabilisator blieb Hoffenheim sieglos und verbuchte nur einen einzigen Punkt, mit ihm gab es nur eine Niederlage, aber drei Siege und zwei Remis. Im Mittel macht das 1,83 Zähler mit und 0,25 ohne ihn. Auch wenn Stach in diesem Zeitraum und überhaupt in der gesamten Saison erst einmal selber traf (beim 3:1 in Bremen), schoss die TSG ohne ihn nur zwei Tore (0,25 im Schnitt), mit ihm zehn (1,67 im Schnitt). Ohne Stach kassierten die Kraichgauer durchschnittlich 3,25 Gegentreffer, mit ihm lediglich eins.
Weitsicht und Antizipation
Ein weiterer Parameter, der die Wirkmächtigkeit des Sechsers belegt, sind die abgefangenen Pässe. In den vier Partien ohne ihn wurden 37 registriert (im Schnitt 9,25), in den sechs mit ihm 72 (im Schnitt 12). Das lässt nicht nur auf die Weitsicht und Antizipation Stachs schließen, sondern auf dessen Qualitäten, den Verbund zu lenken und ein wirkungsvolleres Gegenpressing zu initiieren.
Dabei hatte Stach die Saison noch auf einer ganz anderen Position begonnen. Der vormalige Chefcoach Pellegrino Matarazzo hatte den Defensivspieler zum Innenverteidiger und Lenker der Dreierkette umgeschult. Erst unter Ilzer rückte Stach wieder ins Mittelfeld vor. Dort im Zentrum fühlt sich der frühere Mainzer am wohlsten, ob auf der Sechs oder als Achter.
Eben deshalb hatte er im Sommer 2023 die Mainzer verlassen, wo er teils sogar ganz außen eingesetzt worden war. Elf Millionen Euro war Stach der TSG damals wert, immerhin hatte er auch schon zwei Länderspiele für Deutschland vorzuweisen. Dieses Fernziel hat Stach nie aus den Augen verloren. Ob, wann und wo ihm dieser Schritt gelingen kann, muss sich zeigen, zuletzt poppte das Interesse etwa von Eintracht Frankfurt an dem 1,94-m-Hünen auf. Der ist aber noch bis 2027 an Hoffenheim gebunden und ein enorm stabilisierender Faktor für die TSG.