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So läuft Bayerns Suche nach dem Linksaußen

Zwei gestandene und zwei junge Offensivspieler verlassen den FC Bayern. Die Münchner Bosse wollen und müssen nachlegen. Ein Flügelspieler alleine dürfte für die neue Saison nicht reichen.

Kader soll grundsätzlich verkleinert werden

Von der Klub-WM aus Orlando, Florida, über den FC Bayern berichtet Georg Holzner

Die Klub-WM läuft – die Kaderplanung ebenso. Allerdings ist Zweiteres aufgrund von Ersterem momentan etwas in den Hintergrund gerückt. Was auch daran liegt, dass das Transferfenster erst am 1. Juli wieder öffnet und dass mit Leroy Sané und Thomas Müller zwei baldige Abgänge noch da sind. Diese beiden Tatsachen entspannen die Lage ein wenig. Und doch wissen die Münchner Verantwortlichen, dass sie in der Offensive nachbessern müssen.

„Natürlich hat man das Gefühl, dass wir etwas machen könnten, dadurch, dass Flo Wirtz nicht gekommen ist, Thomas wegfällt, Leroy wegfällt“, sagt Joshua Kimmich. Schließlich stehen ja auch Mathys Tel und Gabriel Vidovic inzwischen als weitere Abgänge der Offensive fest. Darüber hinaus bevorzugte Wirtz, das ursprüngliche Transferziel Nummer 1, den FC Liverpool gegenüber dem FC Bayern – und Athletic Bilbaos Nico Williams, der nächste Wunschspieler, offensichtlich den FC Barcelona. Die Katalanen jedoch brauchen erst die finanzielle Gewissheit, sich den spanischen Flügelspieler leisten zu können.

Für die Bayern bedeutet das: abwarten und als B-Option für Williams parat stehen, sofern der Wechsel nach Barcelona nicht zustande kommen sollte. Oder eben, sich mit Alternativen zu beschäftigen. Milans Rafael Leao (26), mit dem es schon erste Gespräche gab, Liverpools Cody Gakpo (26), Chelseas Christopher Nkunku (27), den Sportvorstand Max Eberl im Winter schon gerne verpflichtet hätte, Paris‘ Bradley Barcola (22) und Brightons Kaoru Mitoma (28) geisterten vor der Klub-WM als Namen respektive Optionen durch den Flur der Münchner Geschäftsstelle. Auch in der Bundesliga schauen sich die FCB-Verantwortlichen um. Sportdirektor Christoph Freund machte kein Geheimnis daraus, dass es Bedarf gibt. „Es ist unser klares Ziel, uns dort zu verstärken und Qualität zu holen“, sagte der Österreicher.

Markt für Verkaufskandidaten wird geprüft

Um die diesjährigen Transferpläne auch umsetzen zu können, braucht es nach den 35 Millionen Euro für Tel, wovon ein Teil zu Stade Rennes fließen soll, zusätzliche Einnahmen. Also neben einem erfolgreichen Abschneiden bei der Klub-WM weitere Verkäufe.

Leon Goretzka, den Eberl gerne abgeben würde, will in München bleiben; der Markt für Kingsley Coman, Joao Palhinha, Min-Jae Kim, Raphael Guerreiro und Bryan Zaragoza wird geprüft – am Ende aber braucht es vor allem auch die Bereitschaft des jeweiligen Spielers, den Verein verlassen zu wollen. Früher wollten Spieler weg, wenn sie für sich mangelnde Perspektiven erkannten – heute wollen Spieler aufgrund der unverhältnismäßig hohen Gehälter bleiben. Der sportliche Faktor ist – zum Leid des Klubs – gefühlt zweitrangig geworden.

Es gibt noch viel zu tun

Grundsätzlich soll der Kader verkleinert werden, bestehend aus in etwa Zweidrittel Stamm- und Eindrittel Nachwuchsspieler. Mit flexiblen Spielern, um jede Position doppelt zu besetzen. Jonathan Tah kam für Eric Dier, Tom Bischof für Müller. Sané geht, dafür soll ein Flügelspieler kommen. Weitere Abgänge müssten, angesichts der neuen Ausrichtung, dann nicht zwingend ersetzt werden. Auch, weil mit Gnabry über die Backup-Rolle für Harry Kane gesprochen wurde. Die Tel-Vidovic-Zaragoza-Millionen alleine aber erfüllen die Einnahme- und Verkaufs-Erwartungen nicht. Trotzdem wäre der FC Bayern liquide genug für große Transfers – wenngleich der Kader ohne weitere Abgänge dann nicht wirklich ausdünnt worden wäre.

Es gibt also noch viel zu tun. Insbesondere nach der Klub-WM, weil dann ja auch das Transferfenster wieder geöffnet hat.

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