Die Fünf-Punkte-Woche hat der VfL Bochum nicht geschafft und nun warten gleich vier schwere Gegner auf den Abstiegskandidaten. Philipp Hofmann ist dennoch zuversichtlich – muss aber Timo Horn nach dessen Patzer wieder aufbauen.
Horn sucht keine Ausreden für Patzer
Eine „Fünf-Punkte-Woche“ war möglich beim VfL Bochum. Am Freitag hatte das DFB-Bundesgericht den Bochumern den Sieg am grünen Tisch gegen Union Berlin bestätigt – beim 1:1 im Dezember war Torwart Patrick Drewes von einem Feuerzeug am Kopf geworden. Plötzlich waren zwei Punkte mehr auf dem Tabellenkonto gutgeschrieben (wobei Union Einspruch beim Ständigen Schiedsgericht einlegen wird). Am Samstag ging es an der Castroper Straße dann sportlich um drei Punkte, im Kellerduell gegen Hoffenheim.
Doch eine ansprechende Leistung reichte nicht, um auch diese Zähler einzusacken. Mit 0:1 mussten sich die VfL-Akteure geschlagen geben. Und die haderten damit: „Wir waren die bessere Mannschaft, haben so gut gespielt eigentlich. Das ist extrem bitter“, ärgerte sich Kapitän Philipp Hofmann.
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Er könne der Mannschaft keinen Vorwurf machen, man habe das umsetzen können, was man sich vorgenommen habe. „In unserer Druckphase müssen wir irgendwie das Tor erzwingen. Und auf der anderen Seite hat Hoffenheim die Qualität, aus einer Szene ein Tor zu machen“, analysierte Hofmann das Bochumer Manko.
Horn: „Den Ball muss ich halten“
Am goldenen Treffer von Tom Bischof hatte allerdings auch Timo Horn gehörige Anteile. Der eigentlich harmlose Schuss hüpfte kurz vor dem VfL-Keeper nochmal auf und rutschte ihm über die Hand ins Netz. „Ich werde nicht um den heißen Brei herumreden: Den Ball muss ich halten“, stellte sich Horn nach Abpfiff am Sky-Mikrofon. Er habe den Ball eigentlich festhalten wollen, aber die Kugel sei höher abgesprungen, als er das berechnet habe. Aber: „Ich suche keine Ausreden.“
„Es tut mir leid für die Mannschaft, die wieder ein Riesenspiel gemacht hat.“ (Timo Horn)
„Es überwiegt die Enttäuschung. Das war die große Chance für uns, um an die Nichtabstiegsplätze heranzurücken“, meinte Horn weiter. „Es tut mir leid für die Mannschaft, die wieder ein Riesenspiel gemacht hat.“
Während Horn an seinem Fehler noch zu knabbern hatte – „am schlimmsten ist morgen Früh aufzuwachen und das wieder im Kopf zu haben“, meinte der Schlussmann – hakte Hofmann diesen schon ab: „Es ist bitter, dass wir durch so ein Tor das Spiel verlieren. Aber das ist Fußball, da gehören solche Szenen leider dazu.“ Es sei nun an der Mannschaft, Horn wieder aufzubauen.
Vier Champions-League-Aspiranten warten
Angesichts der Heimniederlage des Konkurrenten aus Heidenheim gegen Gladbach (0:3) verpassten die Bochumer gegen die TSG nicht nur den Sieg, sondern auch die Chance, den Abstand auf die direkten Abstiegsplätze zu vergrößern. Zumal die nächsten Gegner Bayern (kommenden Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart allesamt aus dem oberen Regal kommen.
Doch Hofmann wird deshalb nicht bange: „Das werden schwierige Spiele, da werden wir jetzt nicht zwölf Punkte holen“, scherzte der Kapitän. „Aber wir sind gerade sehr stabil. Da müssen wir dranbleiben und jetzt nicht einknicken. Die großen Gegner sollten gerne kommen, „dann sehen wir mal, was passiert“.