In der vergangenen Saison sicherte sich die Bundesliga durch das starke internationale Abschneiden noch einen fünften Champions-League-Startplatz. Für die kommende Spielzeit sieht es jedoch düster aus.
Folgen für die Fünfjahreswertung
Die Bundesliga hechelt im internationalen Geschäft hinterher. Die Niederlagen von Bayer Leverkusen (bei Atletico Madrid), Borussia Dortmund (bei Bologna), Bayern München (bei Feyenoord) und Hoffenheim (gegen Tottenham) reihten sich in das Gesamtbild ein, das die höchste deutsche Spielklasse in dieser Saison auf internationalem Boden zeigt.
Sind die anderen Top-Ligen an der Bundesliga vorbeigezogen? So scheint es. Gegen englische (0/0/6) und spanische Vertreter (0/0/6) haben die acht deutschen Klubs in den drei europäischen Wettbewerben alle zwölf Duelle verloren. Seit der Pleite des BVB in Bologna ist auch die Bilanz gegen italienische Vereine negativ (3/0/4). Einzig gegen Klubs aus der Ligue 1 können die deutschen Vertreter noch mithalten (1/2/1). Insgesamt kein Ruhmesblatt für die Bundesliga.
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Was sich auch direkt in der Fünfjahreswertung bemerkbar macht. In der vergangenen Saison war die Bundesliga noch stark unterwegs, belegte auch dank Dortmunds Finaleinzug in der Königsklasse Platz zwei hinter Italien. Was dem deutschen Oberhaus einen fünften Champions-League-Startplatz bescherte und insgesamt acht Teams den Einzug ins internationale Geschäft ermöglichte.
Selbst Portugal und Belgien performen besser
In dieser Spielzeit sieht es jedoch deutlich anders aus, die Bundesliga befindet sich im Vergleich mit den Top-Ligen trotz der acht qualifizierten Klubs deutlich im Hintertreffen. In der Wertung für diese Saison belegt Deutschland mit 11,984 Punkten sogar nur Platz sechs, weil neben England (17,107), Italien (15,312) und Spanien (13,928) auch Portugal (12,450) und Belgien (12,750) bisher besser performt haben. Im Gesamtranking liegt die Bundesliga noch auf Platz vier, jedoch erhalten nur die besten zwei Länder einen zusätzlichen Startplatz.
Entscheidend sind dabei eben vor allem die direkten Duelle mit den Top-Nationen, in denen fast keine Punkte geholt werden. Die gedrehten Spiele (Atletico gegen Bayer, Bologna gegen den BVB) schmerzen mit Blick auf die Fünfjahreswertung natürlich besonders. Auch das schwache Abschneiden der bereits ausgeschiedenen Leipziger, erst am 7. Spieltag holte RB die ersten Punkte, ist wenig förderlich.
Fraglich ist zudem, ob es ein deutscher Klub direkt ins Achtelfinale der Königsklasse schafft. Dafür benötigt es ein Abschneiden in den Top 8, wo sich aktuell nur Leverkusen wegen der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Aston Villa, Monaco, Feyenoord, Lille und Brest gerade noch so befindet. Beim FC Bayern und dem BVB sieht es stark nach der Play-off-Runde aus, die jedoch keine Punkte in die Wertung spült und wegen einigen namhaften Gegnern auch das Risiko des frühen Ausscheidens mit sich bringt. Auch Stuttgart befindet sich aktuell noch auf Kurs Zwischenrunde, der VfB trifft am letzten Spieltag jedoch auf PSG, das ebenfalls dringend punkten muss, wenngleich ein Remis beiden Teams reichen würde. Ein vorzeitiges Ausscheiden ist bei den Schwaben dennoch möglich.
In der Europa League hingegen ist Eintracht Frankfurt die Achtelfinal-Teilnahme nach dem Sieg über Ferencvaros fast nicht mehr zu nehmen. Hoffenheim steht derweil vor dem frühen Aus, ist aktuell nur Tabellen-28. In der Conference League muss der 1. FC Heidenheim ziemlich sicher in die Play-offs.