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Schuster jubelt bis zur Heiserkeit: „Ich muss die Emotionen selbst leben“

Auch am 3. Spieltag sah die Welt für den SC Freiburg lange Zeit düster aus: Die Breisgauer steuerten auf die dritte Niederlage zu. Doch dann drehten sie das Spiel gegen den VfB Stuttgart in einer furiosen Schlussphase. Julian Schuster ließ beim Jubeln den Emotionen freien Lauf und büßte dafür seine Stimme ein.

Nach furiosem Freiburger Comeback

Der Saisonstart des SC Freiburg war mit zwei Niederlagen gehörig in die Hose gegangen, und auch am 3. Spieltag gegen Stuttgart sah es lange Zeit nach einer Pleite für die Breisgauer aus. Doch dann kam in der 78. Minute Igor Matanovic ins Spiel und das Blatt begann sich zu wenden. Der Stürmer erzielte in der 81. Minute das 1:1 – und die Freiburger wollten mehr. Nur fünf Minuten später war es der ebenfalls eingewechselte Derry Scherhant, der zur viel umjubelten Führung traf. Und in der Nachspielzeit machte Matanovic per Elfmeter den Deckel drauf.

In bester Klopp-Manier: Schuster flippt komplett aus

Was der erste Saisonsieg für die Freiburger bedeutete, sah man vor allem Trainer Julian Schuster beim Jubel nach Scherhants Treffer zum 2:1 an: Der Trainer flippte komplett aus und wusste gar nicht, wohin mit seinen Emotionen – ein Jubel, der an die besten Tage von Jürgen Klopp erinnerte und beim Trainer seine Spuren hinterließ. Schuster stellte sich nach dem Sieg bereitwillig dem Interview, er war dabei aber erheblich eingeschränkt: „Stimme ist schwierig. Das wird wahrscheinlich über das Wochenende anhalten“, sagte er mit sehr angeschlagener Stimme am Mikrofon von Sky.

Von dem bisschen Heiserkeit ließ sich der Coach aber nicht davon abhalten, die Moral seiner Mannschaft zu loben: „Nach den letzten beiden Spielen und heute mit 0:1 hinten, dann so zurückzufinden, da brauchst du Charaktere, da brauchst du Persönlichkeiten. Die haben wir in unserer Mannschaft.“ Er attestierte seinen Spielern eine kritische und ehrliche Art im Umgang miteinander. Nur so sei es möglich, nach einem derart schwierigen Start so zurückzukommen: „Das, was ich täglich sehe, wie die Mannschaft sich verhält, wie sie trainieren, wie sie miteinander umgehen. Das ist die Grundlage für eine Mannschaft, um zu funktionieren und Spiele für sich entscheiden zu können.“

„Ich kann nicht nur Emotionen und Leidenschaft verlangen, sondern muss es auch selbst leben.“ (Julian Schuster)

Dabei stellte Schuster auch klar, dass selbstverständlich Druck auf ihm und seiner Mannschaft gelastet habe: „Der Druck, der natürlich auch da war, hilft uns auch, alles abzuarbeiten und voll fokussiert zu sein. Das hat man heute, glaube ich, gemerkt.“ Sein überschwänglicher Jubel sei aber nicht durch den abfallenden Druck ausgelöst worden. Vielmehr war dem Trainer wichtig, ein emotionales Vorbild für seine Spieler darzustellen: „Es ging um die Emotionen, die wir heute sehen wollten. Das waren wir uns selbst schuldig. Wir wollten es uns einfach beweisen. Ich kann nicht nur Emotionen und Leidenschaft verlangen, sondern muss es auch selbst leben.“

Ginter hofft auf den „Wendepunkt“

Auch Abwehrchef Matthias Ginter gab nach dem Spiel zu, dass der schwache Saisonstart nicht spurlos an ihm vorbeigegangen war: „Man darf ja eigentlich nicht an die negativen Dinge denken, aber ich muss echt sagen: Mit drei Niederlagen zu starten, da war schon eine Menge Druck drauf.“ Er glaube jetzt aber daran, dass der emotionale Sieg gegen Stuttgart einen „Wendepunkt“ darstellt. Trotz der ersten zwei Spiele, die der SC Freiburg „in den Sand gesetzt“ habe, sei nach wie vor eine „besondere Saison“ möglich: „Ich hoffe natürlich, dass das jetzt der Startschuss war.“

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