Die Spielplanmacher haben es nicht gut gemeint mit dem SC Freiburg. Zum dritten Mal in Folge trifft er auf ein Team aus den Top fünf. Dazu kommt die 0:3-Niederlage des kommenden Gegners aus München in der Champions League in Rotterdam.
SC-Coach schwärmt von Kompany
„Es wissen alle, was es bedeutet, wenn der FC Bayern verliert“, sagte SC-Trainer Julian Schuster. Er rechnet mit „einer gewissen Schärfe“ beim kommenden Gegner, sieht aber auch Chancen. Die Niederlage in den Niederlanden habe gezeigt, „wie man ihnen weh tun und Lücken finden kann“. Allerdings seien die Chancen darauf „überschaubar“, wie er einschränkte. Schließlich habe der FCB bei Feyenoord auch rund 80 Prozent Ballbesitz gehabt.
„Es ist wichtig, Phasen mit Ballbesitz zu haben, um den Druck nicht immens groß werden zu lassen“, betonte der SC-Coach. „Und trotzdem wird es diese Phasen im Spiel geben, wo du diesen Druck akzeptieren musst. Da ist es wichtig, dass diese Akzeptanz da ist und trotzdem auch das Vertrauen in die eigenen Stärken.“ Rotterdam habe „leidenschaftlich verteidigt“, schließlich haben sie trotz 30 Torschüssen der Bayern keinen Gegentreffer kassiert.
„Sie haben Pfeile in der letzten Linie“
Die Freiburger haben in ihren jüngsten acht Bundesliga-Spielen 23 Gegentore bekommen, im Schnitt 2,9 pro Partie, und als einziges Team schon zehn Gegentreffer in diesem Kalenderjahr. Das Hauptaugenmerk dürfte also auf einer stabileren Defensive liegen. Bei seiner Aufstellung wird Schuster zudem darauf achten, dass er genügend Spieler auf dem Platz hat, die das Tempo der Münchner mitgehen können. „Sie haben Pfeile in der letzten Linie“, erklärte er.
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Der Sport-Club setzt zudem auf den Heimspiel-Effekt. In der Hinrunde hat er im Europa-Park Stadion sechs von acht Spielen gewonnen, einmal unentschieden gespielt und nur einmal verloren (gegen St. Pauli). Außerdem erzielten die Freiburger in jedem der jüngsten drei Heimspiele jeweils drei Tore, was ihnen so noch nie zuvor in der Bundesliga gelang.
Allerdings war bislang kein Tor in der Schlussviertelstunde dabei. Als einzige Mannschaft ging der SC da bisher leer aus, die Bayern trafen in den letzten 15 Minuten hingegen schon zwölfmal, das ist Bestwert mit Wolfsburg. „Wir hatten genug Möglichkeiten, in der Schlussviertelstunde Tore zu erzielen, das haben wir aber nicht getan“, sagte Schuster, „das ist auch ein Punkt, den wir auf dem Schirm haben.“ Das gehöre zu den Dingen, in denen sich sein Team verbessern will.
Vor dem nächsten Heimauftritt freut sich der 39-Jährige besonders auf das Aufeinandertreffen mit seinem ein Jahr jüngeren Kollegen, für den er viel Sympathie empfindet. Er sei Vincent Kompany bisher zweimal begegnet, beim Hinspiel und bei der Trainertagung. „Da haben sich die Eindrücke bestätigt, dass er total offen, höflich und korrekt ist“, sagte Schuster. „Er hat unglaublich viel berichtet, wir saßen abends lange in der Gruppe zusammen. Es waren nicht alle aus der Bundesliga da, aber er hat sich die Zeit genommen – das spricht für ihn.“