Die geplanten Arbeiten an der zentralen Achse sind vom HSV klar kommuniziert. Nach den ersten beiden Testspielen der Vorbereitung hatten Jonas Meffert und Robert Glatzel dazu gesprochen, nach dem 0:1 am Samstag in Kopenhagen stellte sich Sebastian Schonlau.
Der Aufstiegs-Kapitän wartet die Entwicklung beim HSV ab
Der Rahmen erinnerte eher an die Europa League als an ein Vorbereitungsspiel. 8000 Hamburger hatten den HSV nach Kopenhagen begleitet, weil beide Vereine eine Fan-Freundschaft pflegen, gingen die HSV-Profis nach Abpfiff zum Dank auch in die Kopenhagener Kurve. Das fühlte sich nicht nur für Schonlau wie die ganz große Bühne an – aber wie lange hat er die noch in der Hansestadt?
„Ich will Fußball spielen, und wenn das in einem Rahmen wie hier stattfindet, ist das umso schöner“, sagte der 30-Jährige in den Katakomben des „Parken“. Doch genau die Frage, wie oft und regelmäßig er künftig spielen kann, ist derzeit eine bohrende. Seine Berater Klaus Berge und Thomas Strunz hatten sich Ende Juni mit Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa getroffen, basierend auf den Einschätzungen von Merlin Polzin erörterten sie die Perspektive. Die hat der Trainer dem Kapitän der letzten Jahre auch in einem persönlichen Gespräch aufgezeigt, nachdem er seinen Stammplatz schon in der Rückserie verloren hatte.
„Man muss im Moment keine Entscheidung treffen“
Nach der Verpflichtung von Jordan Torunarigha bemüht sich der HSV auch um Armel Bella-Kotchap (FC Southampton). Die Startaufstellung von Kopenhagen, mit Dreierkette und Aboubaka Soumahoro von Beginn an verdeutlicht, dass auch der im Winter verpflichtete und dann komplett verletzte 20-jährige Franzose in der Hierarchie aktuell vor dem Routinier steht.
Aber: Schonlau kam nach der Pause, verteidigte grundsolide und sagt: „Ich bin hier und freue mich auch hier zu sein.“ Das ist weder ein Bekenntnis noch eine Absichtserklärung, sondern die Beschreibung des Ist-Zustands.
„Durch den Aufstieg gibt es in diesem Sommer die eine oder andere Veränderung mehr, das hat Stefan Kuntz ja auch so kommuniziert“, sagt der Innenverteidiger. „Man muss im Moment keine Entscheidung treffen. Fakt ist: Ich bin hier und gebe 100 Prozent auf dem Trainingsplatz. Alles andere wird man sehen, wie es läuft. Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt.“ Und das ist aktuell Hamburg.
Je nach Zuwachs auf seiner Position und Anfragen mit Aussicht auf eine Führungsrolle, könnte das Morgen indes auch bis Ende der Transferperiode andernorts sein.